Bald im Konzerthaus

Voodoo Jürgens: „Über allem schwebt der Tod“

Wien
02.12.2022 06:00

Im „Krone“-Interview spricht Voodoo Jürgens über sein neues Album „Wie die Nocht noch jung wor“, seine steigenden Ambitionen im Schauspielbereich, wieso Tod und Vergänglichkeit seine ständigen Begleiter sind und warum Yoga-Videos und Seilschnurspringen seine Lockdown-Therapie waren.

„Krone“: Voodoo, über die letzten Jahre warst du ungemein fleißig. Du hast einige Projekte gestartet und in die Hand genommen. Filmmusik, Schauspielerrolle, neues Voodoo-Album ...
Voodoo Jürgens:
Es hat sich alles gut ergeben. Am Anfang der Pandemie habe ich den Soundtrack für den Film von Stefanie Sargnagel gemacht und das war sehr zeitintensiv. Es war gut, dass ich sonst gerade nichts machte.

Hat dir diese Arbeit gefallen? Könntest du dir das für die Zukunft öfter vorstellen?
Ich probiere gerne Sachen aus. Bei einem Film steht die Vision der Regisseurin im Vordergrund. Man muss immer damit rechnen, dass Dinge geändert werden, auch wenn man das nicht will. Wenn man sein eigener Herr ist, ist das natürlich einfacher.

Hat der Soundtrack in gewisser Weise auch dein neues Album „Als die Nocht noch jung wor“ inspiriert?
Das hat gar nichts miteinander zu tun. Der Film hat andere Gefilde für mich eröffnet. Ich habe da zum Beispiel eine Techno-Nummer gemacht und eine Schurkenmelodie, die mehr ins Jazzige ging. Das Album war ein ganz anderer Prozess, aber das ist gut so.

Schon „‘s klane Glücksspiel“ 2019 war mehr Band-Album als reines Voodoo-Album, wie du mir damals gesagt hast. Ich finde, das aktuelle Album verbindet dich und die Ansa Panier noch stärker …
Bei der zweiten Platte war es das erste Mal der Fall, dass wir als Band die Lieder eingespielt haben. Es war alles neu und anfangs etwas angespannter. Am Debüt standen die Lieder schon vorher. Jetzt war klar, wohin die Reise geht. Alle waren gut vorbereitet und ein bisschen Raum für Neues muss im Studio übrig sein.

Den Voodoo-Jürgens-Sound gibt es, aber das neue Album zeigt wieder, er sprießt in viele Richtungen und zeigt immer wieder neue Facetten auf.
Ich habe mir nie viele Gedanken darüber gemacht, aber mir hat immer schon verschiedenste Musik gefallen. In manchen Phasen hört man das mehr, in anderen anderes und alles fließt automatisch in den eigenen Sound ein. Ich fand es immer zach, wenn man einer Band einen klaren Reggae oder Pop-Strukturen ankennt. Man muss alles spannend halten und sich in neue Bereiche wagen.

Ist das dritte Album textlich nun endgültig die Emanzipierung von den Vergleichen mit Heller, Qualtinger und Hirsch?
Es ist schön, dass meine Musik ihren Platz gefunden hat. Darüber darf man sich schon freuen. Der Optimalfall ist, dass man sich irgendwann gefunden hat. Das wäre sicher kein Nachteil.

Hast du denn deinen Voodoo-Jürgens-Sound mit „Wie die Nocht noch jung wor“ gefunden?
Für uns war das Album die logische Konsequenz aus dem, was wir erlebt haben und was machbar ist. Ich kann aber nicht ausschließen, dass das nächste Album ganz anders wird. Man kann sich nie auf einem Sound ausruhen, muss ihn auf verschiedenste Arten anwenden.

Du hast im Vorfeld gesagt, die Themen am Album drehen sich um Vergänglichkeit und Tod. Ich würde behaupten, es geht stark um Vergangenheit. Ist es nicht ein sehr nostalgisches Album?
Es ist ein bisschen der Zeit geschuldet. Der zweite Lockdown hat mich voll erdrückt und ich konnte mir nicht vorstellen, irgendwas zu machen. Es wurde viel darüber geredet, dass man jetzt Zeit hätte, aber ich habe sie anfangs nicht als kreativ empfunden. Als klar war, dass langsam wieder mehr aufsperrt, kam auch das Album ins Rollen. Die Vergänglichkeit kommt auch vom Nachdenken über diese Zeit.

Was hast du denn im zweiten Lockdown alles gemacht?
Ich bin auf Yoga-Videos reingekippt und dachte, ich muss das auch machen. Kurz habe ich mir eingebildet, ich müsste schnurspringen. Zudem habe ich viel gemalt, weil ich das gerne mache. Ich habe daheim auch nicht viel gesoffen, bin der totale Gesellschaftstrinker. Das musste ich jetzt nicht noch verschärfen. (lacht)

Warst du in deinem direkten Umfeld von Corona-Leid betroffen?
Das Thema Tod blitzt immer wieder auf. Es beschäftigt mich auch außerhalb der Pandemie. Er wird in unserer Gesellschaft weggedrängt, weil es ein unangenehmes Thema ist. Aber es schwebt trotzdem über allem. Der Song „Federkleid“ zeigt den Lauf der Dinge. Darin gibt es einen Rückblick auf ein Paar und irgendwann geht es zu Ende. Dessen muss man sich bewusst sein. Ob man Angst hat oder nicht.

Durch die permanente Beschallung von Nachrichten und elektronischen Geräten nimmt man sich heute gar nicht mehr die Zeit, um über den Tod nachzudenken. Oder um überhaupt Ruhe und Fadesse ins Leben zu lassen.
Den Müßiggang braucht es. Ich gehe viel spazieren. Wenn ich in Bewegung bin, kann ich nachdenken und mir fallen Sachen ein, die ich in ein Bücherl kritzle. Ich war unlängst in Paris und bin jeden Tag 15 Kilometer durch die Gegend gelatscht. Das ziellose Herumschweifen ist schön, wenn man die Zeit dafür hat. Da kann man sich gut verlaufen. In einem vorgegebenen Dreistunden-Fenster kreativ sein können viele, ich aber nicht. (lacht)

Eine zeitgeistige und aus der Aktualität geborene Nummer wie „Angst haums“ ist auf dem neuen Album nicht zu hören. Du hast dich eher wieder ins klassische Songwriting zurückbeordert.
Ich habe das nicht bewusst entschieden. Der Ansatz war immer, den Sound möglichst zeitlos zu halten. Ich kann nicht genau sagen, warum mir ein Thema einfällt. Wenn mich aber etwas sehr berührt, dann kommt es in ein Lied. Es ist eher selten, dass ich aktuelle Situationen beschreibe. Der Prozess des Plattenmachens ist ein langer und da verlieren sich Ideen übers Tagesgeschehen schnell.

Was passierte denn, „Wie die Nocht noch jung wor“?
Für mich hat der Titel den Raum geöffnet, verschiedene Nächte und Geschichten darin zu erzählen. Ich sehe den Titel weder positiv noch negativ, sondern eher als Abschluss von etwas. Der Titel kommt in einer Textzeile vor und noch ein zweites Mal in ähnlicher Form - das war für mich ein Zeichen.

Die Themen Abschluss und Ende ziehen sich, in unterschiedlicher Form, durch so gut wie alle neuen Lieder.
Das stimmt. Das Ende ist auch etwas Spannendes. Wenn etwas endet, fängt was Neues an. Bei diesem Titel wäre es der nächste Tag. (lacht)

Es geht wieder sehr stark um die Liebe, um Beziehungen und das mannigfaltige Scheitern davon. Braucht Liebe eine drohende Form von Vergänglichkeit, um sich frei entfalten zu können?
Jeder braucht etwas anderes. Der eine die Routine, der andere arge Sexualpraktiken, damit immer alles frisch bleibt. Es gibt verschiedenste Varianten davon. Der Begriff Liebe geht auch in unterschiedliche Richtungen und dreht sich nicht immer nur um eine Partnerschaft.

Sind viele Songs so persönlich und autobiografisch geworden wie der „Zuckerbäcker“, wo du über deine unglückliche Lehrzeit in der Konditorenzunft räsonierst?
Es ist immer ein Kern von mir und meinem Leben in den Songs. Es geht um Themen, die so passiert sind, und um den Kern baue ich etwas herum. Manche Songs vermischen mehrere Erfahrungen, manchmal führen sie mich aus dem Schreiben heraus ganz woandershin. Ich will nicht nur meine Biografie in den Liedern runterrattern. So spannend bin ich dann auch nicht. Bei „Zuckerbäcker“ ist das sicher am Stärksten ausgeprägt. Ich war Konditor, habe die Lehre abgebrochen und das führte mich woanders hin. Das Gedankenspiel im Lied ist, was passiert wäre, hätte ich die Lehre durchgezogen. Das wollten damals alle. Meine Eltern haben die Hände vor den Kopf geschlagen und gesagt „wie kann er nur?“ Ich hing dann lange in der Schwebe, aber alles braucht seine Zeit.

Wenn es für dich klar war, dass es dieser Job nicht ist, dann ist das erst einmal Erkenntnis genug.
Das war relativ schnell klar, dachte ich mir schon nach ein paar Tagen, aber ich habe bis zum dritten Lehrjahr durchgehalten. Ich habe oft mit meiner Mutter drüber geredet, und so habe ich Jahr für Jahr weitergemacht. Irgendwann war es aber genug damit. Mich haben damals im Leben andere Dinge interessiert. In meiner Arbeiterwelt hat es nur dieses und jenes gegeben, aber die Kunstwelt außerhalb davon hat mich stärker fasziniert.

Sich aus der Welt der Arbeiter zu einem Künstler zu verändern ist nicht selbstverständlich und einfach.
Es hängt stark damit zusammen, welche Menschen man am Weg trifft. Es hat irgendwann gepasst, ich wurde in dieser Welt aufgenommen und habe neue Wege beschritten.

Im Lied selbst kriegt auch der Lehrherr sein Fett ab. War er hart und streng?
Naja, es heißt nicht umsonst, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Als Konditorlehrling putzt man am Anfang sehr viel. (lacht) Bei der Backstube gab es nicht viel. Ich habe immer geschaut, dass ich was finde, das nicht süß ist. Ich weiß noch, dass ich damals sehr viele Eierspeisen gegessen habe. (lacht) Der Betrieb war sehr groß, draußen im 22. Bezirk bei der Müllverbrennungsanlage. Als Lehrling habe ich um 7 Uhr begonnen und viel früher wäre es mit den Öffis gar nicht gegangen.

Die Verarbeitung dieser Zeit hätte schon auf einem der letzten Alben stattfinden können. Warum kam das Thema gerade jetzt auf?
Das kam mir klassisch beim Spazierengehen. Es ist aber nicht so eine Nummer wie „Tulln“, wo ich die biografischen Stationen abgehe. „Zuckerbäcker“ geht ins Fantastische, denn ich habe den Job ja nicht durchgezogen.

„Es geht ma ned ei“ dreht sich um eine Person, die nicht akzeptieren kann und will, dass etwas vorbei ist. Diese Situation kennen wir alle.
Ein klassisches Bild der Gesellschaft ist, dass man immer zum Ziel kommt, wenn man hartnäckig genug ist. Das sehe ich nicht so und kann man verschieden interpretieren. Auch in der Musik ist nicht jedem alles vergönnt, aber es liegt nicht immer daran, dass man zu wenig gearbeitet hat. Manchmal sind Leute miteinander nicht kompatibel und dann geht die Geschichte einfach nicht gut aus. Es klappt einfach nicht immer alles.

Bist du ein gutes Beispiel gegen den ewigen Gleichstrom im Pop? Dafür, dass Kreativität sich keinen Normen unterwerfen muss?
Ich mag es, wenn es knarzt. Wir Menschen sind nicht perfekt und gerade das macht es ja aus. So wie die Figuren in meinen Liedern. Sie haben alle ihre Züge und Macken. Manche Lieder gehen ganz leicht von der Hand, andere sträuben sich schwer.

Bei welcher Nummer fiel es dir besonders schwer, sie fertigzukriegen?
Am meisten verändert hat sich „Fost wie ans“. Sie hatte ursprünglich einen ganz anderen Rhythmus, aber im Bandkorsett ging die Idee überhaupt nicht auf. Sie hat sich aber nicht extrem gesträubt und bei jedem Treffen im Proberaum hat sich der Song leicht verändert. Es ist immer interessant zu beobachten, wann etwas fertig ist. „Federkleid“ war dafür sehr schnell fertig. Da war sofort klar, wohin es gehen soll.

Ist es mit den Jahren, wo du in der Öffentlichkeit stehst und man dich immer besser kennt, leichter, Persönliches in Lieder einzuflechten?
Das würde ich nicht sagen. Ich denke eher mehr drüber nach, was ich von mir preisgebe. Auf dem ersten Album war das Thema unbefangener und ich habe überhaupt nicht überlegt, weil ich von nichts ausging. Es war mein neues Projekt und ich erzählte unverblümt meine Geschichten. Wenn das Publikum mehr wird, muss man sich nicht zensieren, aber man denkt genauer über Dinge nach. Irgendwie schlitterte ich dann in eine Karriere. Meine Vorgängerband Eternias war rund zwölf Jahre unterwegs, aber es hat nie ganz geklappt. Es hätte uns gefallen, hätten wir es geschafft. Die Voodoo-Sache hat wohl deshalb funktioniert, weil niemand auf Erfolg geschielt hat. Es war der richtige Moment.

Verändert sich das Schreiben, wenn man schon zwei Alben am Markt hat und das Publikum stetig wächst?
Bei der zweiten Platte war das Gefühl viel stärker. Nicht umsonst spricht man oft vom schwierigen zweiten Album und das schwebte stark im Kopf herum. Jetzt habe ich wieder mehr Gelassenheit und Vertrauen gespürt. Es hatte aber auch damit zu tun, dass das Zusammenspiel mit der Band viel klarer ist und mit dem Alter die Ruhe kommt. (lacht)

Ausgehend vom Lied am Album - warst du mal in der „Lasalle Strossen“ daheim?
Ein guter Freund von mir hatte dort eine Wohnung. Er hat sie von einem alten Mann übernommen, aber mit komplettem Inhalt. Möbliert und sogar mit dem Besteck. So, als würde er das Leben dieses alten Mannes weiterführen. (lacht) Der Song hat dafür einen Bezug auf das Jetzt, weil das Wohnen immer teurer wird und das im Lied thematisiert wird. Das wird in Zukunft noch sehr hart werden. In Wien haben die Gemeindebauten ein bisschen dagegengewirkt, aber das wird nicht ewig so weitergehen.

In „Stöckelschuach“ geht es um die Prostitution in Wien, die nicht mehr am Gürtel und auch nicht mehr am Prater stattfindet. Ist das Lied so gedacht, dass Wien als Stadt zusehends seine Identität verliert?
Ich wollte damit nicht die Rotlichtszene glorifizieren, denn da passiert viel, das gar nicht leiwand ist. Es ging mir eher um eine gewisse Szene, die jede Großstadt hat und die man trotzdem nirgends haben will. Diese Scheinheiligkeit, dass man Dinge, die man nicht sehen will, immer möglichst weit von sich wegschieben will. Jetzt fahren die Leute für die Prostitution ins Industrieviertel nach Liesing. Ich erzähle da aus der Warte einer älteren Prostituierten, die schon viel erlebt hat.

Bist du die Stimme der Missachteten und Ausgestoßenen, die nicht in die moderne Gesellschaft passen?
Die Texte sind auf jeden Fall aus einer Sympathie diesen Menschen gegenüber geboren. Ich habe mich immer schon stärker mit ihnen identifiziert als mit anderen, wo immer alles rund läuft. Jeder hat seine Probleme und Problemchen und das finde ich spannender zu erzählen. Dort wird die Stimme auch mehr gebraucht.

Wie wichtig ist für deine Lieder die klassische Beisl-Recherche?
Sie passiert nach wie vor, aber ich bin nie in Beisln gegangen, um gezielt Material zu sammeln. Ich glaube manches oft nur, wenn ich mittendrin bin und das nicht einfach nur von außen beobachte. Man muss immer ein Teil davon sein. Und wenn man dann was erlebt, dauert es trotzdem lange, bis ein Lied daraus entsteht. Auf „Wie die Nocht noch jung wor“ findet das Beisl nicht so stark statt, aber wir konnten ja auch lange Zeit nicht drinnen sitzen.

Woher stammt das nostalgische Foto auf dem Albumcover?
Eine Bekannte hat das Foto gemacht und auf Facebook gepostet und meinte, es wäre das perfekte Plattencover. Wir haben gerade den Song „Twist“ aufgenommen und da habe ich das Bild gesehen und gedacht, das passt perfekt, weil es aus den 60ern sein könnte. So haben wir es genommen.

Das Album endet mit dem jazzigen Instrumental „Odessa“. Ist das der Beginn einer neuen musikalischen Ära?
Es war Zeit für die erste Instrumentalnummer. Ursprünglich war die Melodie als Trauermarsch gedacht. Ich kam mit der Melodie ins Studio. Dann haben wir einen Freund angerufen, der aus Odessa ist und zur gleichen Zeit fing gerade der Ukraine-Krieg an. Er spielte das Saxofon und die Klarinette ein und der Song klingt wie die Geschichte, die er uns erzählt hat. Bei ein paar Konzerten werden wir sie live spielen, aber es macht nur Sinn, wenn er auch selbst dabei ist. Ansonsten sehe ich die Nummer aber eher nicht als Live-Standard.

Im Sommer bist du im Vorprogramm von Nick Cave auf der Burg Clam aufgetreten. Was hat dich nervöser gemacht: vor einem Idol zu spielen oder einem Publikum, das nur auf sein Idol und niemanden sonst wartet?
Wir haben einmal auf der Clam vor Seiler und Speer gespielt und da hat uns das Publikum viel stärker spüren lassen, dass wir nur die Vorband-Hansln sind. Ich ging wieder davon aus, dass es so sein wird, habe es aber so gut wie möglich ausgeblendet. Wir wurden echt super aufgenommen, obwohl die Umstände nicht die besten waren. Ich war für einen Film  für Probeaufnahmen in Griechenland und musste fragen, ob ich einen Tag früher retour durfte. Ich war erst 15 Minuten vor Beginn des Konzerts da und die Band war schon eingespielt. Ich habe mich in die Panier geworfen und bin direkt auf die Bühne, war aber so vollgepumpt mit Adrenalin, dass es ganz gut geklappt hat.

Kann ein Voodoo-Jürgens-Konzert auch einmal so eine Messe werden wie eines von Nick Cave?
Da kommt man wohl schwer ran. (lacht) Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie er mit dem Publikum agiert. Ich bin so stark in einer Nummer drinnen, damit ich das Lied richtig singe und spiele. Er macht lange Augenkontakte oder nimmt die Hände der Leute - das ist schon gut. Das ist aber sein Ding und ich mache meins.

Du hast mit Regisseur Anton Goiginger den Film „Rickerl“ gedreht. Ist diese Hauptfigur, die du darin spielst, die vermischte Personifizierung all deiner Lieder?
Goiginger kam 2017 auf mich zu, da war die erste Platte gerade draußen. Durchs Plaudern haben wir uns einen gemeinsamen Film überlegt. Wir wollten die Lieder miteinander verknüpfen, die es gab, aber es kamen sehr viele neue Ideen dazu. Rickerl ist ein weiterer Charakter in meiner Welt. Er ist Sohn und Vater. Mit seinem Vater ist er im Clinch, von der Frau ist er getrennt und er muss das Erziehen seines Buben auf die Reihe kriegen. Er möchte gerne ein guter Vater sein, kommt aber eher wie ein Kumpeltyp rüber. Es ist eine neue Geschichte, aber sie hat viel mit meinen ersten zwei Platten zu tun. Der Rickerl hat nun quasi die Nummern geschrieben. Es hat also sehr viel mit mir selbst zu tun.

Und was ist die griechische Produktion?
Das hat sich irgendwie gut ergeben. Ich wurde für eine kleine Rolle vorgeschlagen, dann kam die Regisseurin nach Wien und hat ein erstes Casting gemacht. Das hat ganz gut gepasst und wir waren uns recht sympathisch. So war ich für drei Drehtage in Griechenland. Der Film heißt „Animal“ und soll 2023 herauskommen. Eine internationale Co-Produktion. Hoffentlich kommen nicht beide zur gleichen Zeit raus.

Ist die Schauspielerei für dich mittlerweile gleichbedeutend mit der Musik?
Es hat sich so ergeben, dass einige Sachen zusammenkamen. Man könnte natürlich vermuten, dass ich aufs Filmbusiness spähen würde. Wenn das Projekt passt, dann bin ich gerne dabei. „Rickerl“ war aber einnehmend und das passt jetzt mal. Die Musik bleibt das wichtigste Steckenpferd, aber alles befruchtet sich ein bisschen gegenseitig. Irgendwie gehört alles zusammen. Ich habe Musik nie klassisch gelernt und ich glaube, das kann man auch woanders so anwenden.

Springst du leidenschaftlich ins kalte Wasser?
Ich sage schnell wo zu und frage mich dann, wo ich jetzt wieder gelandet bin. (lacht) Aber man kommt schon überall rein. Prinzipiell bringt es immer was, sich in neue Gefilde zu wagen. Man darf nicht immer nur im eigenen Süppchen köcheln.

Eine Rolle bei SOKO Donau wäre also realistisch?
Ich bin ein großer Fan von SOKO Donau. Ich schaue es gerne, muss aber nicht unbedingt selbst mitspielen. (lacht) Jetzt hat auch das Team gewechselt, da muss ich mich erst wieder neu orientieren.

Tour durch Österreich
Morgen, am 2. Dezember, startet die große Österreich-Tour von Voodoo Jürgens im Kulturformum Amthof in Feldkirchen. Noch bis 17. Dezember führt sie ihn mit seiner Ansa Panier quer durchs Land, unter anderem ins Wiener Konzerthaus (7. Dezember), das Grazer Orpheum (14. Dezember) oder den Posthof in Linz (15. Dezember). Im Jänner gibt es dann noch Shows in St. Pölten und Wiener Neustadt. Unter www.voodoojuergens.com gibt es alle Termine, die Tickets und weitere Infos zu den Konzerthighlights.

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