Nicht nur die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner verhandeln gerade um ihren Lohn. Das Sicherheitspersonal an Österreichs Flughäfen fordert ebenfalls mehr Gehalt und hält dazu am Dienstag sowie Freitag Betriebsversammlungen ab. Auf die Reisenden dürfte sich das zumindest in Wien kaum auswirken.
„Wir sind aktuell in konstruktiven Gesprächen mit der Belegschaftsvertretung. Die für 22. November angesetzte Betriebsversammlung bei VIAS (Vienna International Airport Security Services, Anm.) wird nur etwa eine Stunde dauern, wir erwarten keine Auswirkungen für Reisende“, teilten Vertreterinnen und Vertreter des Flughafens Wien mit. In Wien, Innsbruck und Graz würden die Sicherheitsbediensteten am Dienstag, in Salzburg am Freitagvormittag informiert.
Deutsches Sicherheitspersonal bekommt mehr Geld
Der Hintergrund der Versammlung ist, dass die Gewerkschaft einen deutlich höheren Lohn für das Sicherheitspersonal fordert. Das deutsche Niveau soll im kommenden Jahr um etwa 50 bis 70 Prozent über dem österreichischen liegen, sofern Zulagen und Sonderzahlungen berücksichtigt werden. Diesem soll sich Österreich laut der Gewerkschaft annähern.
Derzeit erhalten Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger in Wien nach dem VIAS-Kollektivvertrag 9,94 Euro brutto pro Stunde, somit 1722 Euro brutto bei 40 Wochenstunden. Nach 16 Dienstjahren sind es dann 11,40 Euro brutto pro Stunde. Der Flughafen Wien hält dem entgegen, dass Angestellte jedoch einen durchschnittlichen Stundenlohn von 13,45 Euro haben, wenn Zulagen und Prämien berücksichtigt werden. Hinzu komme seit Juni eine jährliche Gewinnbeteiligung in der Höhe von 500 Euro pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter. Darüber hinaus sei ein höheres Gehalt ab Jänner beschlossen.
Unterschiedliche Verträge
Auf den Bundesländerflughäfen gilt ein anderer Kollektivvertrag, konkret der für das Bewachungsgewerbe. Hier werden unabhängig vom Dienstalter 11,52 Euro brutto pro Stunde gezahlt. „Auch auf den Bundesländerflughäfen muss es beim Lohn Richtung Deutschland, also Richtung 3000 Euro brutto im Monat gehen“, forderte der Verhandler Gernot Knopp in einer Aussendung. Die zweite Runde der KV-Verhandlungen sei vergangene Woche ergebnislos zu Ende gegangen.
Zusätzlich zum Lohn kritisiert die Gewerkschaft auch eine hohe Belastung des Personals. Obwohl der Flugverkehr wieder stark zugenommen habe, beschäftige die VIAS weniger Menschen als vor der Corona-Pandemie. Damals waren es 1300, mittlerweile sind es 950.
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