Verhandlungen auf Eis

Eisenbahner wollen nun am Montag streiken

Österreich
21.11.2022 16:26

Nach den abgebrochenen Kollektivvertragsverhandlungen für Eisenbahner verhärten sich die Fronten weiter. Am Montag soll ein bundesweiter Warnstreik abgehalten werden.

Die Gewerkschaft vida begründete die Streikfreigabe mit einem „Mangel an Wertschätzung“ und einem „nur kosmetisch geschönten Angebot“ seitens der Arbeitgeber. Die Arbeitgeberseite hatte die Verhandlungen zu einem neuen Kollektivvertrag (KV) im Bahnsektor in der vierten Runde unterbrochen, wie der WKÖ-Fachverband der Schienenbahnen am Sonntagabend mitgeteilt hat. „Wir kommen nicht mehr weiter und reden gegen eine Wand“, erklärte Chefverhandler Thomas Scheiber.

„Wir sind den Arbeitgebern in der gestrigen Verhandlungsrunde mehrfach entgegengekommen und haben unter anderem unser Angebot auf 400 Euro monatlich auf KV- und IST-Löhne angepasst“, sagte Gerhard Tauchner, stellvertretender Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der vida. „Die Arbeitgeber haben ein Angebot unterbreitet, welches angesichts der weiterhin steigenden Inflation Reallohnverluste von bis zu zwei Prozent bedeuten würde.“

Die Gewerkschaft vida habe bereits während der Verhandlungen mit Streik gedroht, obwohl man bis zu zwölf Prozent mehr Gehalt angeboten habe, sagte seinerseits Fachverbandsvertreter Scheiber. „Vor dem Hintergrund dieses Angebotes Streikszenarien in den Raum zu stellen, ist maßlos und unverantwortlich“, kritisierte er. „Die Gewerkschaft hat den Boden der Realität komplett verlassen. Ein Plus von bis zu 24 Prozent auf die Gehälter und damit insgesamt mehr als 400 Millionen Euro ist für die Unternehmen unfinanzierbar und damit werden Arbeitsplätze gefährdet“, erklärte der Verhandler.

ÖBB wollen Gehälter auf mindestens 2000 Euro brutto anheben
Der Fachverband empfiehlt seinen mehr als 65 Mitgliedsunternehmen, darunter die ÖBB und die Westbahn, nun „auf freiwilliger Basis und unter Anrechnung künftiger KV-Erhöhungen, die Löhne und Gehälter vorab mit 1. Dezember 2022 befristet auf 12 Monate um 200 Euro pro Monat, mindestens aber um 7,5 Prozent zu erhöhen“. Die ÖBB als größter Arbeitgeber der Branche will der Empfehlung nachkommen. Wie ÖBB-Vorstand Andreas Matthä bei einer Pressekonferenz erklärte, sollen zudem alle Gehälter auf mindestens 2000 Euro brutto angehoben werden.

Beide Seiten betonten am Montag, dass sie weiter verhandlungsbereit seien. Die vida fordert die Arbeitgeber auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Die Arbeitgeberseite hofft auf einen Sinneswandel der vida. Matthä forderte die Wiederaufnahme der Gespräche.

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