OLG erhöhte Strafe

Tirols Ex-WK-Präsident droht jetzt sogar Gefängnis

Tirol
01.07.2025 10:37

Paukenschlag vor dem Oberlandesgericht in Innsbruck! Die Finanzstrafe gegen den einstigen Tiroler Wirtschaftskammer-Präsidenten Christoph Walser wegen Steuerhinterziehung wurde nach Berufung der Staatsanwaltschaft auf 500.000 Euro erhöht – unbedingt! Dem früheren Bürgermeister von Thaur drohen im Fall der Uneinbringlichkeit nun sogar acht Monate Haft.

Ende Jänner fand am Landesgericht Innsbruck der Prozess gegen Christoph Walser statt. Laut Anklage soll der 50-Jährige, dessen Transportunternehmen mittlerweile in die Pleite geschlittert ist, unter anderem rund 1,1 Millionen Euro an Steuern hinterzogen und Löhne „schwarz“ ausgezahlt haben.

Nun steht das endgültige Urteil fest
Gegen die zur Hälfte bedingte 300.000 Euro Strafe für das Finanzvergehen legten Staatsanwaltschaft und Finanzbehörde damals Berufung ein. Am Dienstag musste der ehemalige WK-Präsident daher jetzt vor einem Senat des OLG erscheinen. Unter der Leitung von Richter Thomas Dampf gab dieser der Einschätzung von Staatsanwaltschaft und Finanzbehörde schließlich recht: Die zur Hälfte bedingte 300.000 Euro Finanzstrafe sei zu gering.

Steile Karriere und tiefer Fall

  • Christoph Walser ist das jüngste von drei Kindern, sein Vater stammt aus Ischgl. Von 1991 bis 1994 absolviert er eine Lehre zum Speditionskaufmann bei Kapeller in Innsbruck.
  • Nach dem Bundesheer geht er zur Spedition Gebrüder Weiss, lernt dort 2001 seine Frau kennen.
  • 2005 wird er selbstständig, startet mit einem Lkw die Firma CWA Transporte.
  • Seit 2004 ist er im Gemeinderat von Thaur, 2016 wird er dort Bürgermeister. Bei der zweiten GR-Wahl erringt er erdrutschartig 70 Prozent der Stimmen.
  • 2015 wird Walser WK-Bezirkschef in Innsbruck-Land
  • Am 14. November 2018 wird Walser mit 44 Jahren zum Tiroler WK-Präsidenten gewählt. Immer wieder wird er danach als möglicher Landeshauptmann ins Spiel gebracht.
  • 22. Jänner 2022: Die „Krone“ berichtet federführend über erste Gerüchte, dass die Firma CWA Transporte massive Probleme habe. Walser weist dies zurück – „Rufmord“.
  • Am 10. November 2023 legt Walser in einer persönlichen Erklärung alle seine Funktionen nieder, auch jene des Präsidenten des Tiroler Tennisverbandes.
  • 21. Oktober 2024: Die Staatsanwaltschaft erhebt offiziell Anklage. Das bisherige Leben des nun 50-Jährigen ist damit zu Ende, der Strafprozess folgt.

Hausarrest mit Fußfessel möglich
Die Strafe wurde auf 500.000 Euro – unbedingt – erhöht. Sollte der mittlerweile insolvente Unternehmer die Summe nicht zahlen können, drohen ihm jetzt sogar acht Monate Ersatzfreiheitsstrafe. Diese könnte er möglicherweise mit Fußfessel im Hausarrest absitzen, darüber müsste aber noch ein Gericht entscheiden. 

Im Prozess im Jänner war Walser wegen Finanzvergehen neben der zur Hälfte bedingten Finanzstrafe in Höhe von 300.000 Euro zu sechs Monaten bedingter Haft und 3600 Geldstrafe für strafrechtliche Delikte verurteilt worden. Außerdem waren die hinterzogenen 1,1 Millionen Euro innerhalb einer Frist an das Finanzamt zurückzuzahlen. Walser hatte sich angesichts dieses Urteils erleichtert gezeigt und dieses sofort angenommen.

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