Die schwache Wirtschaftsentwicklung lässt die Arbeitslosenzahlen in Österreich weiter steigen. Ende Juni waren mehr als 360.000 Menschen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt das Plus 7,8 Prozent.
Insgesamt betrug die Arbeitslosenrate im Juni 6,8 Prozent. Die Wirtschaftsforscherinnen und Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo haben zuletzt ihre Prognose für Österreichs Wirtschaft nach oben revidiert und erwarten heuer kein drittes Rezessionsjahr mehr. Noch sinke die Beschäftigung aber, seit April 2023 sei die Arbeitslosigkeit in Österreich deutlich gestiegen, sagte der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf. Im Juni waren weniger Menschen unselbstständig beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Besonders betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren laut AMS wieder die Warenherstellung und das Gesundheits- und Sozialwesen. Im Bundesländer-Vergleich trifft es vor allem Oberösterreich und Salzburg. Den geringsten Anstieg haben Kärnten, Burgenland, Tirol und Niederösterreich. Nach Gruppen betrachtet, ist die Arbeitslosigkeit vor allem bei Frauen, Migrantinnen und Migranten gestiegen.
So verteilt sich die Arbeitslosigkeit nach Gruppen:
Mehr Geld für AMS
„Diese Entwicklungen unterstreichen die Relevanz und Notwendigkeit aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren“, sagte Arbeits- und Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) in einer Aussendung am Dienstag. Der AMS-Verwaltungsrat habe vor kurzem beschlossen, das AMS-Förderbudget „noch 2025 um plus 40 Millionen Euro anzuheben“.
„(...) Wenn nun selbst die Ministerin zugibt, dass es aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen brauche, um den Arbeitsmarkt zu stabilisieren, stellt sich die Frage: Wann setzt Ministerin Schumann endlich ein echtes arbeitsmarktpolitisches Signal? (...)“, sagte FPÖ-Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch in einer Aussendung. Derzeit setze zum Beispiel die steigende Arbeitslosigkeit unter Migrantinnen und Migranten den Sozialstaat „massiv unter Druck“.
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