Die Teuerung setzt auch dieser Branche extrem zu. Viele Unternehmer warfen in der Steiermark bereits entnervt das Handtuch.
„Katastrophe!“ - Fragt man dieser Tage bei Taxlern nach, wie die Geschäfte aktuell laufen, wird man fast überall die gleiche Antwort bekommen. Eine gesamte Branche funkt quasi SOS. Das Nachtgeschäft von Montag bis Donnerstag ist komplett eingebrochen. Dazu kommen die explodierenden Preise. „Vom Treibstoff über die Wartung bis zum Kauf neuer Autos, so man sie überhaupt bekommt - es ist alles massiv teurer geworden“, berichtet Branchensprecherin Sylvia Loibner.
Berufliche Umorientierung
Viele Taxi-Fahrer haben ihr Auto deshalb schon entnervt abgestellt und sich beruflich umorientiert. „Vor der Corona-Pandemie haben wir allein in unserer Gruppe noch rund 1000 Fahrerinnen und Fahrer gehabt - aktuell sind es nur noch 550“, rechnet Loibner, die ja auch Chefin der 878-Gruppe, des größten steirischen Anbieters, ist, vor. Auch die Zahl der Autos hat sich allein in ihrem Unternehmen von 353 Anfang des Jahres auf knapp 300 reduziert.
Das Nachtgeschäft ist total weggebrochen. Die meisten Betriebe, die jetzt noch übrig geblieben sind, sind Ein- und maximal Zweimann-Betriebe.
Sylvia Loibner, 878-Gruppe
Aktuell bleibt den Taxlern nur das Hoffen auf Besserung. Mit dem Advent steht der Branche zumindest die traditionell beste Zeit des Jahres ins Haus. Und Umsatz würden alle dringend brauchen: Im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten verzeichneten allein die Taxameter in Graz heuer 20 Prozent weniger Fahrten.
Hoffen auf neuen Tarif
Das Weihnachtsgeschäft ist aber wohl nicht viel mehr als der Tropfen auf den heißen Stein, um die Taxi-Krise zu beenden. Große Hoffnung setzt man deshalb auf die in der Branche langersehnte Erhöhung des steirischen Taxi-Tarifs. Seit April wird daran gewerkt. „Wir hoffen, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidung fällt“, sagt Loibner. Damit würde im kommenden Jahr auch die Fahrt mit dem Taxi teurer werden.
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