„Leute, bleibt beim Sparbuch und schaut zu, wie euer Erspartes dahinschmilzt“, kommentierte ein „Krone“-Leser meine jüngste Kolumne. Vor diesem Szenario hatte ich an dieser Stelle bereits im Mai 2020 gewarnt. Deutschland hatte damals eine Inflationsrate von 0,6 Prozent. De facto beträgt die aktuelle Oktober-Inflation in Deutschland 10,4, in Österreich elf und in Estland gar 22,4 Prozent.
Noch haben wir keine Hyperinflation mit monatlichen Raten von 50 Prozent und mehr. Den Inflations-Weltrekord hält Ungarn nach dem Zweiten Weltkrieg im Juli 1946 mit 207 Prozent. Täglich! Die zweithöchste Teuerung hatte Simbabwe vor nur 14 Jahren als Folge des Kongo-Krieges mit einer täglichen Inflationsrate von 98 Prozent. Ein Zeitdokument ist die 100-Billionen-Dollar-Banknote mit einem Wert von 0,4 US-Dollar auf dem Höhepunkt der gigantischen Hyperinflation Ende 2008 (siehe Bild unten).
In Deutschland brachte die Hyperinflation 1924 eine Banknote von 100 Billionen Mark hervor. Damals war es billiger, eine Wand mit D-Mark-Scheinen zu tapezieren, als eine Tapete zu kaufen. Die Folgen waren Firmenpleiten, Arbeitslosigkeit, Armut, Gewalt und Hunger. De facto hat die Hyperinflation die Diktatur nach Deutschland gebracht und endete im Zweiten Weltkrieg.
Die EZB hat die Geldmenge seit der Einführung des Euro-Bargeldes versechsfacht. De facto ist der Euro-Stabilitätspakt bereits tot. Wenn die Geld-Druckerpressen nicht angehalten werden, können wir unsere Wände bald mit Euro-Scheinen tapezieren.
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