Nach dem Wirbel um die Asylzelte auf dem Areal der Polizeischule im Tiroler Absam (Bezirk Innsbruck-Land) sollen bekanntlich im Bundesland zwei Containerdörfer für Flüchtlinge aus dem Boden gestampft werden. Klar war, dass eines davon in Kufstein entsteht. Nun scheint auch die Standortfrage geklärt.
Die Zeit drängt. Tirol ist säumig, was die vorgegebene Zahl, die sogenannte Quote, bei der Aufnahme von Flüchtlingen betrifft. Rund 2800 Plätze müsste Tirol zu den bereits 4900 noch liefern, tut es aber nicht. Der dafür zuständige LHStv. Georg Dornauer (SPÖ) weiß das, will Gas geben. „Ich kann nicht mehr tun, als mit meinem Stab Tag und Nacht zu arbeiten“, betont er im Gespräch mit der „Krone“.
Ihn treibe Ernsthaftigkeit und Umsetzungswille an, um genügend adäquate Plätze zu finden. „Aber“, so der SPÖ-Politiker, „ohne Zelte“. Die kommen für ihn überhaupt nicht infrage.
„Ja, da ist eines geplant“
In einem ersten Schritt hin zu mehr Plätzen sind zwei Containerdörfer geplant. Eines in der Landeshauptstadt, das zweite im Unterland. Dornauer bestätigte am Montag auf Nachfrage „Krone“-Infos, dass ein Standort am Areal der ehemaligen Kaserne bei Kufstein sein wird. „Ja, da ist eines geplant.“ Dass dort rund 300 Flüchtlinge Platz finden sollen, konnte oder wollte er nicht bestätigen. Das werde derzeit geprüft.
Klares Nein zu Wirtschaftsflüchtlingen
Dornauer kündigte aber in diesem Zusammenhang jegliche Transparenz an, was die Kosten für die Errichtung betreffe. Offen und ehrlich wolle er auch mit den anderen Parteien dieses Problem diskutieren und betont: „Wir werden für wirklich Schutzbedürftige Plätze finden und sie aufnehmen. Da appelliere ich an die Solidarität der Bevölkerung. Nein sage ich aber zur Aufnahme von Wirtschaftsflüchtlingen.“
Kein Druck auf Gemeinden
Dornauer hält auch wenig von einer Quotenaufteilung auf Gemeinden. Er wolle hier keinerlei Druck ausüben, sondern „unaufgeregt“ agieren. Er setze auf einen Runden Tisch, an dem etwa Bischof Hermann Glettler, Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf und andere wichtige Vertreter teilnehmen und gute Lösungen finden.
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