Stundenlanger Einsatz

Kletterer (62) hing in der Nacht am Sonneck fest

Tirol
31.10.2022 15:05

Völlig unterkühlt und erschöpft war ein Kletterer (62) am Sonntag nach einer Klettertour am Sonneck im Tiroler Kaisergebirge in Scheffau. Er hatte seine Tour unterschätzt und setzte erst kurz vor Mitternacht einen Notruf ab. Die Bergrettung brachte den Mann schließlich unverletzt ins Tal.

„Er hätte die Länge der Tour unterschätzt und war total erschöpft und unterkühlt“, schildert Hannes Höflinger von der Bergrettung Scheffau/Söllandl den Einsatz in der Nacht auf Montag im Kaisergebirge. Was war passiert? Ein Niederösterreicher (62) stieg am Sonntag zum Gipfel des Sonnecks auf. Diesen dürfte er gegen 17 Uhr erreicht haben.

Auf dem Rückweg entschied er sich für den schwierigen Ostgrat. „Das ist ein Zweier- bis Dreier-Gelände mit Gratkletterei. Da hat er sich offensichtlich schwergetan“, so Höflinger. Als der Kletterer erkannte, dass er aufgrund der Dunkelheit nicht mehr von alleine absteigen konnte, plante er, die Nacht am Berg auszuharren.

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Uns wäre natürlich lieber gewesen, er hätte früher angerufen. Wir reißen uns mitten in der Nacht nicht um den Aufstieg. Wenn da einer abstürzt, ist keinem geholfen.

Hannes Höflinger, Bergrettung Scheffau/Söllandl

Gegen 23.30 Uhr setzte er schließlich doch einen Notruf ab. Sechs Bergretter stiegen zu ihm auf, versorgten ihn mit Wärmematerial und seilten ihn gut 50 Meter ab. Kurz vor 6.30 Uhr war der Mann unverletzt wieder im Tal.

Kletterer kannte sich in der Region eigentlich gut aus
Dass dem 62-Jährigen dieses Malheur passierte, war nach einem Gespräch mit den Einsatzkräften überraschend. Er gab an, schon öfter hier gewesen zu sein. Den normalen Weg hätte er gekannt. Warum er sich kurz vor Einbruch der Dunkelheit für diese Tour entschied, blieb offen. „Uns wäre natürlich lieber gewesen, er hätte früher angerufen. Wir reißen uns mitten in der Nacht nicht um den Aufstieg. Wenn da einer abstürzt, ist keinem geholfen“, kritisiert Höflinger.

Zweiter Einsatz bereits Stunden zuvor
Für die Bergretter Scheffau-Söllandl war es an diesem Tag nicht der erste Notruf. Bereits am Nachmittag mussten sie zu einer 51-jährigen Deutschen aufsteigen. Sie war vom Gipfel des Scheffauer abgestiegen und gestürzt. Dabei verletzte sie sich am Fuß und konnte nicht mehr selbstständig absteigen. Sieben Bergretter trugen die Frau mit der Gebirgstrage zur nächsten Alm.

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