Reichsbrücke gesperrt

Schlepperfänger gewann Lauf-Spektakel in Wien

Sport-Mix
23.10.2022 06:45

Wie vor drei Jahren bei Eliud Kipchoges Marathon-Mondlandung in Wien waren Samstag die Reichsbrücke und der Praterstern kurz gesperrt. Der Run Vienna 1:59 ließ viele Erinnerungen an den legendären 12. Oktober 2019 hochkommen. Der siegreiche Polizist Stefan Werner  fing vor einem Jahr beim Marathon-Training einen Schlepper.

In der Nacht vor dem Rennen hatte Stefan Werner Nachtdienst. Der Polizist transportierte dabei Sträflinge. Um 2 Uhr hatte der Wiener seine letzte Fahrt. Nach vier Stunden Schlaf brachte ihn ein Kollege zur Reichsbrücke, wo der passionierte Marathonläufer beim Run Vienna 1:59 startete: "Ich habe erst überlegt, ob ich vier, acht oder zwölf Kilometer laufe. Dann habe ich es aber voll durchgezogen. Der 40-Jährige lief auf der Strecke auf der Prater-Hauptallee in der Zeit von 1:59:40,2 Stunden 31,1 Kilometer.

Seinen besten Lauf hatte der Polizist aber fast exakt vor einem Jahr. Damals trainierte er für den Linz-Marathon in der Nähe des Wiener Flughafens bei Mannswörth. Begleitet wurde er damals von einem befreundeten Feuerwehrmann auf dem Fahrrad. Plötzlich bemerkten die beiden einen flüchtenden Mann, der von einem schreienden Polizisten verfolgt wurde. Werner, Mitglied des Polizei-Laufkaders, und sein Radbegleiter beteiligten sich sofort an der Verfolgung. Wenig später konnte der vermeintliche Schlepper gestellt und festgenommen werden. Der Ukrainer hatte zuvor einen Lastwagen, in dem sich 13 illegale syrische Staatsbürger befanden, auf der Ostautobahn abgestellt und war zu Fuß geflüchtet.

Die Damenwertung gewann Magdalena Asamer mit 27,3 Kilometern. Veranstalter Gerhard Wehr, der 2019 bei Kipchoges Wunderlauf der lokale Organisationschef war, zog sehr zufrieden Bilanz: „Es war ein sehr emotionaler Moment, wieder auf der Reichsbrücke zu sehen. Es kamen viele Erinnerungen hoch.“ Die Reichsbrücke war von 7.30 Uhr bis 8.27 Uhr gesperrt. Beim Praterstern gab es eine temporäre Anhaltung des Verkehrs, für die keine baulichen Maßnahmen nötig waren. Wehr lächelt: „Die Polizei hat gesagt, das machen wir ambulant.“ Besonderer Dank galt der MA48: „Sie haben noch einmal alles sauber gemacht, es lag nicht eine Kastanie herum.“ Auch das erinnerte ihn an 2019: „Damals hatten wir auf der Hauptallee 500 Helfer mit Besen im Einsatz. Sobald etwas auf die Strecke kam, wurde es entfernt, damit Eliud Kipchoge bestmögliche Bedingungen hat.“

Auch für nächstes Jahr plant der frühere Geschäftsführer des Vienna City Marathon und künftige „Boss“ des Business Run (ab 1. November) eine lässige Kipchoge-Veranstaltung in Wien. Denn der Kultur- und Sport ELIUD 1:59 (Wehr ist Obmann) möchte mit seinen Aktivitäten stets dem Vorbild Kipchoges folgen und dem Erbe seiner Leistung alljährlich mit der Veranstaltung „Run Vienna 1:59“ Tribut zollen und damit an seine Leistung, die ein außergewöhnliches Weltsportereignis war, erinnern.

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(Bild: KMM)



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