Emissionsverringerung

Durch Furz-Steuer wird wohl das Schnitzel teurer

Ausland
12.10.2022 14:12

Neuseeländische Landwirte sollen für die Treibhausgase ihrer 36 Millionen (Rind-)Viecher Steuern zahlen. Der Effekt: Fleisch wird teurer - und nachhaltiger. Die Einnahmen gehen in bzw. an den Klimaschutz.

Neuseeland hat etwa 5,16 Millionen Einwohner - aber rund zehn Millionen Rinder und 26 Millionen Schafe. Bei der Verdauung stoßen die Tiere klimaschädliches Methangas aus. Darum sollen deren Flatulenzen und Rülpser ab 2025 besteuert werden, so Premierministerin Jacinda Ardern.

Neuseeland ist somit das erste Land der Welt, das auf diese Weise die Emissionen von Treibhausgasen aus der Viehzucht verringern will. Wie hoch die Steuer ausfallen soll, ist noch nicht fix.

Alle Einnahmen sollten den Bauern durch Forschung, Finanzierung neuer Technologien und Steueranreize wieder zugutekommen. Damit werde die neuseeländische Agrarbranche auf einem zunehmend klimabewussten Markt Wettbewerbsvorteile bekommen, berichtet die „Zeit“.

Fakten

Die Landwirtschaft verursacht etwa die Hälfte der Treibhausgasemissionen, hauptsächlich in Form von Methan und Lachgas. Seit Jahren wird deshalb intensiv nach möglichen Lösungen geforscht. Diverse Projekte befassen sich mit der Zucht von Nutztieren mit geringem Methanausstoß, der Verwendung alternativer Futtermittel oder gar mit der Impfungen von Tieren, damit diese weniger schädliche Gase produzieren.

Die Agrarbranche kritisierte die Steuer. Die Bauern hätten zwei Jahre mit der Regierung darüber verhandelt, wie Emissionen verringert werden könnten, ohne die Nahrungsmittelproduktion zu senken, so die „Zeit“ weiter.

Video: In Neuseeland gibt‘s stubenreine Kühe

„Potty-Training“ für Fleckvieh
Um die Umweltbelastung durch die Haltung von Rindern zu reduzieren, lassen sich die Neuseeländer einiges einfallen. So bewiesen sie bereits, dass es möglich ist, Kühe „stubenrein“ zu machen. Sie trainierten Paarhufer, in eine für den Toilettengang eingerichtete Latrine zu urinieren. Die Herausforderung besteht nun aber darin, das Konzept zu erweitern, um große Herden zu trainieren und es an Umgebungen wie Neuseeland anzupassen, wo die Tiere die meiste Zeit im Freien und nicht im Stall verbringen.

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