Tirol Kliniken

Neue Methode gegen die Senkung der Gebärmutter

Tirol
05.10.2022 13:15

An der Gynäkologie des Landeskrankenhaus Hall wird Patientinnen seit kurzem eine österreichweit einzigartige Behandlungsmethode angeboten. Statt mit einem künstlichen Netz wird die Senkung der Gebärmutter mit körpereigenem Gewebe behandelt.

Gebärmuttersenkung betrifft vor allem ältere Patientinnen. Dabei senkt sich die Gebärmutter bis zur Vulva und teilweise darüber hinaus. Das kann zu einem Fremdkörpergefühl oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen, bei schweren Fällen sogar zu Reizungen, Blutungen oder Problemen beim Wasserlassen oder dem Stuhlgang.

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Wir wollten betroffenen Frauen deshalb bei uns auch alternative Behandlungsmethoden anbieten - in diesem Fall mit Eigengewebe.

Peter Widschwendter, Primar der Gynäkologie in Hall

Sehne wird aus Oberschenkel entnommen
Mit einer neuen Methode, der Hornemann Tendon Transplantation, kurz HOTT, gibt es nun eine alternative und in Österreich neuartige Methode der Behandlung. Dabei wird eine rund 25 Zentimeter lange Sehne aus dem Oberschenkel entnommen. Mithilfe dieser wird die Gebärmutter samt Scheide nach oben gezogen und an einem Band der Wirbelsäule fixiert. Der Vorteil, so die Tirol Kliniken: „Da es sich um körpereigenes Gewebe handelt, kommt es zu keinen Abstoßungsbemühungen des Körpers, keinen Entzündungsreaktionen und damit keinen dauernden Reizungen.“

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Wir möchten für jede Patientin ein individuelles Behandlungskonzept entsprechend der Erkrankung aber auch entsprechend den Wünschen der Frau anbieten.

Peter Widschwendter, Primar der Gynäkologie in Hall

Bislang verwendete man dafür ein Kunststoffnetz. „Ideal ist diese Methode aber nicht“, erklärt Peter Widschwendter, Primar der Gynäkologie in Hall. Das Netz wurde oftmals als Fremdkörper wahrgenommen und führte zu chronischen Reizungen. „Wir wollten betroffenen Frauen deshalb bei uns auch alternative Behandlungsmethoden anbieten - in diesem Fall mit Eigengewebe“, so der Arzt.

Erste Operationen erfolgreich
Bereits mehr als zehn Patientinnen wurden mit der neuen Methode erfolgreich behandelt. „Wir möchten für jede Patientin ein individuelles Behandlungskonzept entsprechend der Erkrankung aber auch entsprechend den Wünschen der Frau anbieten“, so Wildschwendter. Die neue Methode wird in Kooperation mit Zentren in Deutschland auch wissenschaftlich begleitet, um Daten über die Langzeiterfolge zu bekommen. Erste Ergebnisse seien bereits sehr vielversprechend.

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