„Krone“-Kommentar

Pandemie, Energie, Krieg: Sind wir krisenfest?

Analysiert für die „Krone“: der ehemalige Gesundheitsminister und Grün-Politiker Rudi Anschober

(Bild: APA, Krone KREATIV)

Es wird kälter. Mit mulmigem Gefühl schalten wir heuer die Heizung ein. Wir wissen, es werden schwierige Monate. Die Energie ist knapp, die Preise steigen, das Klima spielt immer mehr verrückt, auch die Pandemiezahlen steigen wieder stark. Und vor unserer Haustür tobt ein Krieg.

Sind wir krisenfest? Dafür benötigen wir gute Vorsorge, professionelles Krisenmanagement und Zusammenhalt. Sind wir gut vorbereitet? Die Gasspeicher sind weitgehend gefüllt. Wir wissen, wie wir Energie einsparen können. Ob das Krisenmanagement funktioniert, werden die nächsten Monate zeigen.

Für den Zusammenhalt muss ein schützender Staat sicherstellen, dass niemand ohne Energieversorgung bleibt. Und wir alle müssen uns gegenseitig unterstützen, in der Krise einig sein. Letzteres scheinen manche in der Politik noch nicht verstanden zu haben. Sie versuchen Krisengewinner zu werden, uns zu spalten, Ängste zu befeuern, auf einer Welle von Wut Wahlsiege zu erreichen. Aber Spaltung und Streit helfen nur Putin, noch nie haben sie Probleme gelöst.

Wir brauchen in dieser schwierigsten Krise Besonnenheit, Zuversicht, Teamstimmung. Dafür müssen alle einen Beitrag leisten. Am Beginn der Pandemie haben wir gezeigt, dass wir das gut können. Über die Verursacher der Krisen, die Qualität des Krisenmanagements und was sich alles ändern soll, reden wir später. Zuerst müssen wir bestmöglich da durch. Alle gemeinsam.