Dreiste Betrugsmasche

Falsche Polizisten haben die Senioren im Visier

Salzburg
02.10.2022 08:00

Eine perfide Serie an Betrügereien bringt aktuell Salzburgs Pensionisten um ihr hart erspartes Geld. Präventionsexpertin Sarah Dankl vom Salzburger Landeskriminalamt spricht über die aktuelle Betrugswelle und gibt wertvolle Präventionstipps.

Aktuell laufen bei Bezirksinspektorin Sarah Dankl und ihren Kollegen die Telefone heiß. „Es ist sehr oft die selbe Masche. Die Betrüger rufen an und stellen sich als Kriminalpolizisten vor“, erklärt Dankl. Dann werden die Opfer in ein Gespräch verwickelt und unter Druck gesetzt. Eine gängige Erzählung dabei ist, dass in der Nähe eingebrochen wurde und die Wertgegenstände zuhause nicht mehr sicher sind. Deshalb werden die arglosen Opfer, fast ausschließlich Senioren, dazu gedrängt, ihr Hab und Gut an die falschen Polizisten zu übergeben. Die Täter gehen dabei nach dem Zufallsprinzip vor und wählen Nummern aus dem Telefonbuch. Oft suchen sie dabei bewusst traditionelle Vornamen, wie etwa „Maria“ oder „Erika“, aus.

Die Masche rentiert sich für die Täter leider aktuell. Besonders tragische Fälle: Eine 87-jährige Pinzgauerin packte nach eineinhalb Stunden Psychoterror ihren Schmuck und Bares in ein Paket, das der Täter an der Haustüre abholte. Schaden: 100.000 Euro. Goldmünzen im Wert von 60.000 Euro übergab ein 87-jähriger Salzburger an unbekannte Täter. Die falschen Beamten erzählten ihm zuvor, dass sein Gold bei der Bank nicht sicher sei, weil es gegen Duplikate ausgetauscht werden würde. Ebenso tragisch; Eine 82-Jährige hob auf Geheiß eines Anrufers 36.000 Euro vom Sparbuch ab. Eine Bankangestellte versuchte zuvor noch vergeblich, die Dame zu warnen.

Den Salzburger Geldinstituten ist die Problematik bekannt. Bei der Salzburger Sparkasse etwa erhalten die Mitarbeiter Informationsmeldungen zu den gängigen Betrugsmaschen. Außerdem ist das Thema fixer Gegenstand von Schulungen. Dadurch ist es schon gelungen, mehrere Betrügereien durch das Gespräch mit den Kunden zu verhindern. Die Raiffeisenbank geht den gleichen Weg, weist aber auf ein Problem hin: Hundertprozentige Sicherheit gäbe es nicht, weil man natürlich trotz Verdacht die Kunden über ihr Geld verfügen lassen müsse.

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