„Krone“-Gastkommentar

Euro ist Teuro – die EU hat ein echtes Problem

Wirtschaft
02.10.2022 06:00

Die EU hat ein echtes Problem. Es hört auf 3 Buchstaben: EZB, Europäische Zentralbank, und flutet die Eurozone mit Teuro, pardon: mit Euro.

Seit der Immobilienkrise 2008 hat sich die erweiterte Geldmenge um rund 80 Prozent von 9 auf 16,1 Billionen Euro erhöht. Zugleich hat sich die EZB-Geldmenge versiebenfacht: Von 880 Milliarden auf 6,22 Billionen. Eine dramatische Ausweitung, die keinem Vergleich mit der wirtschaftlichen Entwicklung standhält: Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone wuchs im gleichen Zeitraum nur um 27 Prozent, auf 12,2 Billionen.

Österreich vermeldet soeben 10,5 Prozent Inflation, Deutschland 10,0, der höchste Stand seit dem 2. Weltkrieg. In den 19 Euro Ländern, hat die Inflation im September erstmals die 10-Prozent-Marke erreicht. Estland leidet gar unter 25,2 Prozent. Auch bei uns gehen bereits Menschen auf die Straße, um Plakate wie „Preise runter“ zu stemmen. De facto müsste es heißen: Geldmenge runter! De facto steigen nicht die Preise sondern die Geldmenge. De facto waren die aktuellen Krisen nur Brandbeschleuniger einer Inflationsentwicklung, die sich lange vor dem Ukraine-Krieg abgezeichnet hatte.

Die EZB hat eigentlich den Auftrag, für ein stabiles Preisniveau zu sorgen. Stattdessen tut sie das, was sie nicht dürfte, und kauft seit 2008 um 3,6 Billionen Ramschanleihen finanzmaroder Südstaaten auf. Angeblich, um für Zusammenhalt zu sorgen. In Wahrheit erreicht sie exakt das Gegenteil.

Christian Baha, Gastkommentar

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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