Um Wien vor einem Blackout zu schützen, muss überschüssiger Strom verwertet werden - dafür sorgen jetzt zwei Wasserkocher.
Das europäische Stromnetz ist mitunter ein filigranes Konstrukt. Neben zu wenig Strom kann auch zu viel zu einem Ausfall - dem berühmten Blackout - führen. Daher muss dieser verwertet oder abtransportiert und damit das Netz stabilisiert werden. Durch die Zunahme von erneuerbaren Energiequellen sind diese Schwankungen noch gravierender, denn niemand kann genau vorhersagen, wie stark die Sonne scheint oder der Wind bläst.
Dann gibt es mehr Strom, als verbraucht wird. Um diesen Ökostrom sinnvoll zu nützen, hat die Wien Energie am Gelände der Müllverbrennungsanlage Spittelau jetzt eine neue „Power-to-heat“-Anlage gebaut.
Einsatzbereit in fünf Minuten
Fünf Millionen Euro haben die beiden „riesigen Wasserkocher“ gekostet. Jetzt wurden sie von Finanzstadtrat Peter Hanke und Wien-Energie-Geschäftsführer Karl Gruber in Betrieb genommen. Sie wandeln überschüssigen Strom in umweltfreundliche Fernwärme um. „Innerhalb von fünf Minuten können wir ans Netz gehen und Wasser auf 155 Grad Celsius erhitzen. Das wird in das Fernwärmenetz eingespeist“, so Projektleiterin Anna Gantner.
Standort strategisch gewählt
Auch der Standort ist bewusst gewählt. Denn mit der Wäscherei des Wiener Gesundheitsverbundes und des AKH befinden sich zwei Großabnehmer in unmittelbarer Nähe - und beide brauchen auch im Sommer heißes Wasser, das sie so eben nicht selbst erwärmen müssen. Und gerade in der heißen Jahreszeit wird durch Sonnen- und Windenergie eben sehr viel Ökostrom erzeugt.
Zweite Anlage dieser Art
Zu viel Strom im Netz kann zum Blackout führen. Finanzstadtrat Peter Hanke erklärt: „So bringen wir Klimaschutz in der Stadt voran, tragen damit zur Netzstabilität bei und garantieren die Energieversorgung.“ Für die Wien Energie ist es bereits die zweite Anlage dieser Art.
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