Sozialprojekt in Graz

Wohlfühltag für Bewohnerinnen der Frauenhäuser

LR Doris Kampus, Doris Peitler, Sigrid Wirwoll, Claudia Polic und Herbert Winterleitner (v. li.).

(Bild: Riegebauer)

Sie brachten Farbe und Freude ins Frauenhaus in Graz: Acht Lehrlinge verschönerten 25 Frauen und ihren Kindern mit Make-up-Pinsel, Kamm und Schere mehr als nur den Tag.

In dem Moment, in dem Frauen und Kinder Zuflucht in einem Frauenhaus suchen, beginnt für sie oft ein neues Leben. Es ist eine Phase der Veränderung, in der vieles auf einen anderen Ausgangspunkt gestellt wird. Das bedeutet für die Betroffenen einen enormen Kraftakt, der ihnen vor allem seelisch einiges abverlangt. „In diese schwierige Zeit möchten wir einen Lichtblick bringen“, sagt der Direktor der Landesberufsschule Graz 2, Christian Vogelsberger, und spricht damit das Sozialprojekt „Barber Youngsters“ an.

Einen Tag die Sorgen vergessen
Auf Initiative von „Soziale Projekte Steiermark“ massierten, schminkten und frisierten acht Lehrlinge verschiedener Schönheitsberufe die Bewohnerinnen der Frauenhäuser. „Bei so einem wunderbaren Wohlfühltag können die Teilnehmerinnen abschalten und es sich gut gehen lassen“, erklärt Soziallandesrätin Doris Kampus und ergänzt: „Ein großes Kompliment an die Lehrlinge, die die Frauen rundherum betreuen und als Fachkräfte von morgen nicht nur zeigen, was sie fachlich können, sondern auch, dass sie das Herz am rechten Fleck haben.“ Auch Michaela Gosch, die Leiterin der Frauenhäuser Steiermark, zeigte sich begeistert.

Jeden Menschen mit Respekt behandeln
Insgesamt nahmen 25 Bewohnerinnen und deren Kinder Platz, um sich verwöhnen zu lassen. Lehrlinge von Schönheitsberufen würden sonst kaum mit Menschen Kontakt haben, die am Rand der Gesellschaft stehen. Ziel des Sozialprojektes sei es daher, Berührungsängste zu nehmen und einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung zu leisten: „Das Leben ist oft eine Achterbahnfahrt. Ein Schicksalsschlag kann jeden treffen“, bringt es Vereinsobmann Herbert Winterleitner auf den Punkt. Das Wichtigste sei, jeden Menschen vorurteilsfrei und mit Respekt zu behandeln. Genau das wolle man den Jugendlichen vermitteln.