"Schlüsselfigur"

Polizei in Mexiko nimmt 13-Jährige aus Killerbande fest

Ausland
08.08.2011 15:20
Die mexikanischen Drogenkartelle werden immer skrupelloser - so ist es bereits gang und gäbe, auch Kinder für sich arbeiten zu lassen. Am Wochenende wurde nahe Guadalajara ein 13-jähriges Mädchen festgenommen, das der Killerbande "Los Zetas" angehören soll. Der Teenager war nach einer Schießerei mit der Polizei gemeinsam mit zwei Mitgliedern des Kartells gefasst worden.

"Los Zetas" sind eine der brutalsten Organisationen Mexikos, die ihre kriminellen Aktivitäten weit über die Landesgrenzen hinaus ausgeweitet haben. Wie die Zeitung "El Universal" berichtet, war die 13-Jährige "eine Schlüsselfigur" für die kriminellen Aktivitäten der Gruppe. Sie habe monatlich 4.000 Pesos - gut 230 Euro - erhalten.

Festgenommen wurde das Mädchen auf einer Ranch in Lagos de Morena, wo Sicherheitskräfte eine Bande von insgesamt elf Bewaffneten aufgespürt hatten. Die meisten von ihnen sollen entkommen sein.

16-Jährige als mutmaßliche Auftragsmörderin
Nach Angaben der Behörden sind "Los Zetas" schon seit geraumer Zeit dazu übergegangen, auch Minderjährige zu rekrutieren. Meist werden sie als sogenannte "Halcones" (Falken) eingesetzt, die unter anderem Bewegungen der Polizei beobachten und diese Informationen an die Bande weitergeben sollen.

Erst Mitte Juni war eine 16-Jährige unter dem Verdacht festgenommen worden, für das Kartell Auftragsmorde begangen zu haben. Im Juli wurde ein 14-jähriger Mexikaner, der ebenfalls dem Drogensumpf des Landes verfallen war, wegen vierfachen Mordes verurteilt (siehe Infobox).

Zahlreiche Staatsanwälte zurückgetreten
Anfang August traten schließlich 21 der insgesamt 32 Bundesstaatsanwälte zurück. Eine personelle Erneuerung der Staatsanwaltschaft sei "entscheidend, um den Bürgern die Ergebnisse zu liefern, die sie zurecht fordern", erklärte Generalstaatsanwältin Marisela Morales.

Das Justizsystem des Landes steht massiv unter Beschuss, da bis zu 90 Prozent der Verbrechen straffrei bleiben und die Zahl der Morde im Land 2010 auf ein Rekordniveau von mehr als 24.000 gestiegen war. Morales hat im April ihr Amt übernommen und eine Kampagne zur Verbesserung der Justiz eingeleitet. Bisher entfernte sie mehr als 460 Beamte von ihren Posten und ließ 111 Verfahren wegen Vergehen wie Betrug, Raub und Machtmissbrauch einleiten.

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