Mittäter vor Gericht

Prozessauftakt zu Terroranschlag in Nizza

Gericht
05.09.2022 16:30

86 Leben forderte der Terroranschlag in Nizza im Jahr 2016. Während der Attentäter von der Polizei erschossen wurde, konnten nach und nach mehr mutmaßlich Beteiligte ausgemacht werden. Sieben Männer und eine Frau stehen in Paris nun als Mittäter des Amok-Fahrers vor Gericht.

14. Juli 2016. Nationalfeiertag in Frankreich. Auch in Nizza wird gefeiert, den Abschluss bildete ein Feuerwerk um 23 Uhr, 30.000 sahen dies. Danach schlenderten viele Menschen in der lauen Sommernacht über die Promenade des Anglais an der Küste - als die Hölle losbrach. Ein 19-Tonnen-Laster durchbrach die Sperren, raste in die Menschenmenge. Zurück blieben 86 Tote aus 21 Nationen und 400 zum Teil Schwerstverletzte. Der Attentäter Mohamed Lahouaiej-Boulel, ein Tunesier, wurde von Polizisten erschossen. Der IS bekannte sich zum Attentat.

Sieben Mittäter vor Gericht
Wie auch beim Wien-Attentäter ging man zuerst von einem Einzeltäter aus - doch nun, 6 Jahre später - stehen sechs Männer und eine Frau unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen vor Gericht in Paris. Ihnen wird die Bildung einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen - aber nicht Mord! Ein Helfer hat sich in der U-Haft umgebracht, ein weiterer ist flüchtig. Inwieweit die Angeklagten vom Anschlag gewusst bzw. diesen mitgeplant haben, wird der Prozess, der auf vier Monate angesetzt ist, zeigen. Ihnen drohen lange Haftstrafen.

850 Nebenkläger
Zu Wort kommen aber vor allem die Angehörigen der Getöteten und die vielen Verletzten - die teilweise lebenslange Behinderungen erlitten. Sie haben sich in diversen Opferverbänden zusammengeschlossen, 850 von ihnen treten als Nebenkläger auf. Richter Laurent Ravion führt den Prozess nicht nur auf Französisch, er wird auch ins Englische übersetzt.

Gabriela Gödel
Gabriela Gödel
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