Viele harte Brocken

Zwischen Krise und Hoffnung: Quo vadis, Europa?

Ausland
05.09.2022 06:00

Krieg in der Ukraine, steigende Energiepreise, Klimaschutz, Migration, Tauziehen um die Wirtschaft: Ein Überblick über die größten Herausforderungen für die Europäische Union.

Wie sieht jemand aus, der den Friedensnobelpreis erhalten hat? Die meisten Menschen denken dabei wohl eher an Mutter Teresa, Nelson Mandela oder den Dalai Lama - und weniger an eine gewaltige Institution, die von Kritikern oft und gern als bürokratischer Moloch bezeichnet wird. Dennoch: Die Europäische Union hat im Jahr 2012 die weltweit wichtigste Auszeichnung für Friedensbemühungen empfangen. Waffenlieferungen an Drittstaaten gab es übrigens auch schon vor dem Krieg in der Ukraine.

Neben dem Friedensprojekt ist die EU auch eine Wirtschaftsunion, ein politischer Zusammenschluss und eine Wertegemeinschaft. Mit allen dazugehörenden Problemen und Fehlern. Die Zeiten, in denen die Krümmung der Gurke vorgeschrieben wurde, sind längst vorbei, andere Unsinnigkeiten, wie etwa der viele Millionen teure Wanderzirkus des EU-Parlaments zwischen Brüssel und Straßburg, sind geblieben.

Grafik: EU in Zahlen

Das Hemd ist einem stets näher als der Rock
Seit dem Brexit, der Austritt Großbritanniens war ein Kraftakt auf beiden Seiten, aber zumindest in der EU ist das Thema überraschend schnell abgehakt worden, müssen noch 27 Interessen unter einen Hut gebracht werden. Da verwundert es wenig, dass die europäischen Mühlen langsam mahlen, denn in allen Staaten gilt das Motto: Das Hemd ist einem näher als der Rock. Sprich, die nationalstaatlichen Interessen und das Schielen auf die nationalen Wählerinnen und Wähler haben Vorrang.

Heimliche Gesetze über die Köpfe der Bevölkerung
Aber Brüssel ist kein abgekapselter Raum, in dem hinter verschlossenen Türen heimlich Gesetze über die Köpfe der Bevölkerung hinweg beschlossen werden. Die Mitgliedsstaaten der Union sitzen stets mit am Tisch und treffen ihre Entscheidungen. Auch wenn dies in den einzelnen Ländern oft anders dargestellt wird - gute Nachrichten werden als nationale Erfolge präsentiert, unangenehme Beschlüsse hingegen rasch auf die „Brüsseler Bürokraten“ geschoben. Fakt ist aber, dass es kaum noch ein österreichisches Gesetz ohne europäischen Ursprung oder Bezug gibt.

„Krone“ baut ihre EU-Berichterstattung aus
Weil eben Europa uns alle betrifft, baut nun die „Krone“ ihre EU-Berichterstattung aus, auch vor Ort in Brüssel. Diese Serie bildet den Auftakt der näheren Befassung mit der Europäischen Union, die angesichts der zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre, aber auch angesichts der angespannten aktuellen Situation am Scheideweg steht. Lesen Sie in den kommenden Tagen über die größten Herausforderungen, von der Energiekrise über den Klimaschutz bis zum Dauerthema Migration, aber auch über Hoffnungen und Zukunftsaussichten für Europa.

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