Betrifft Salzburg

Das Gewicht der Worte

(Bild: Krone KREATIV, Julia Hürner)

Als Oppositionspolitiker kann man es sich auch einfach machen. Etwa so leicht wie Herbert Kickl in der ORF-Reihe „Sommergespräche“ am Montag.

Man redet irgendetwas daher, das fern aller Fakten und der Wirklichkeit ist, aber gut klingt und holt sich dafür auf billige Weise den Applaus seiner Fans ab. Bei einem Oppositionspolitiker fern jeder Regierungsverantwortung kann das schon als Programm toleriert werden. Anders ist das allerdings, wenn jemand höhere Aufgaben als die des Schmähführers im Bierzelt zu vorgerückter Stunde hat.

Beispielsweise, wenn man als Landeshauptmann auf das Gewicht der Worte zu achten hat. Da haben Oberösterreichs Thomas Stelzer und Anton Mattle aus Tirol unlängst bewiesen, ihrer Aufgabe nicht gänzlich gewachsen zu sein.

Vom Landesregierungssitz aus eine Debatte über das Ende der Sanktionen anzuzetteln, ist - höflich formuliert - einfach würdelos. Sollten Stelzer und Mattle wissen, dass das, selbst wenn sie wollten, so gar nicht geht, ist es schamlos noch dazu.

Sicher lassen sich auf diese Tour ein paar billige Publikumspunkte abholen. Wenn man den Menschen aber weismacht, so ließe sich der Gaspreis auf ein erträgliches Maß drosseln, die Inflation senken, ist das übler Brachialpopulismus.

Auf Kickl-Niveau zu sinken, bleibt vorerst Stelzer und Mattle vorbehalten. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer ist glücklicherweise zu klug, bei diesem gefährlichen Unfug mitzuspielen.