Urlaub statt Fußball

„Das hätte es zu meiner Zeit nicht gegeben“

Trainer Lapkalo (li.) zeigt für das Urlaubsverhalten seiner Spieler ein gewisses Maß an Verständnis

(Bild: Andreas Tröster, Hotel Napoleon)

Dass sich Kicker während der Vorbereitung oder Saison Urlaub nehmen, kommt nicht überall gut an. Seekirchens Coach Mario Lapkalo erinnert sich an früher, zeigt aber Verständnis.

Während Hunderttausende junge Menschen im ganzen Land den Sommer genießen, schauen Regionalliga-Kicker etwas durch die Finger. Unter der Woche Trainings, am Wochenende Spiel, dazu vielleicht auch noch die Arbeit – viel Zeit bleibt da für persönliche Freizeit nicht. Das ist seit vielen Jahren so.

Lapkalo: „Ich muss es akzeptieren“
Etwas, das sich in den vergangenen Jahren aber gehäuft hat, ist, dass Spieler während der Saison auf Urlaub fahren. So mussten an den vergangenen Spieltagen einige Trainer einen dezimierten Kader hinnehmen. Und das stößt dem einen oder anderen leicht sauer auf. „So etwas hätte es zu meiner Zeit nicht gegeben“, knurrte Seekirchen-Trainer Mario Lapkalo. Der 48-Jährige weiß aber, dass sich die Zeiten im Vergleich zu früher geändert haben. „Da waren in einem Team zwei Studenten und 18 Arbeiter - heutzutage ist das umgekehrt“, weiß der frühere Kicker Lapkalo. Böse ist er den Burschen aber nicht: „Ich muss es akzeptieren, es ist ja auch verständlich.“

In St. Johann ist die Lage anders. „Bei uns war das in den letzten Jahren eigentlich nie ein Thema“, erzählt Trainer Ernst Lottermoser. Der zeigt Verständnis, vor allem für bestimmte Berufsgruppen: „Wenn jemand zum Beispiel Lehrer ist, geht das eben nicht anders.“

Trainerkollege Christian Schaider von Austria Salzburg hat mit solchen Problemen nicht zu kämpfen – eine interne Abmachung macht es möglich. Der Bayer erklärt: „Wir haben das klar kommuniziert. Wir wollen das grundsätzlich nicht, dass jemand während der Vorbereitung oder Saison urlaubt.“

„Ich bin kein Unmensch“
Dennoch gibt es auch in derart strengen Systemen Ausreißer. So nahm sich Fan-Liebling Marco Hödl ein paar Tage frei und verlobte sich. Aus Zeitgründen war kein anderer Termin möglich. „Das ist dann eine Ausnahmesituation. Ich bin auch kein Unmensch“, zwinkerte Schaider dazu.