Sirenen heulten

Unwetter in Tirol: Muren und Überflutungen

Tirol
05.08.2022 17:34

Innerhalb kürzester Zeit verwandelte sich der Himmel am Freitag von blitzblau in tiefschwarz: Schwere Unwetter gingen über Teile Tirols nieder. Hotspots waren das Sellraintal (Bezirk Innsbruck-Land) und Gerlos im Zillertal (Bezirk Schwaz) mit Murenabgängen und Überflutungen. Die Sirenen des Zivilschutzalarm ertönten in besonders betroffenen Regionen (im Video oben).

Die gute Nachricht vorweg: Verletzte Personen gibt es offenbar keine. Nachdem Freitagmittag bei vielen Tirolern bei schwülem, heißen Wetter noch Schweißperlen auf der Stirn zu sehen waren, sorgte eine Kaltfront am Nachmittag dafür, dass es in weiten Teilen des Landes zunehmend instabil wurde.

Häuser und Hotels betroffen
Schwere Gewitter mit sintflutartigem Regen, Sturmböen und Hagel waren die Folge und hielten so manche Einsatzkräfte auf Trab. Denn unter anderem in Gerlos im Zillertal und im Sellraintal bei Ranggen kam es auch zu Überflutungen und Vermurungen. In Gerlos traten gleich mehrere Bäche über die Ufer und vermurten Teile der B165 sowie zahlreiche Häuser und Hotels, einige Keller und Erdgeschosse standen unter Wasser. „Die B165 musste in diesem Bereich für den kompletten Verkehr gesperrt werden“, schildert die Polizei und ergänzt: „Das Ausmaß der Schäden an den Gebäuden kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.“

Feuerwehrmann bei Brandeinsatz verletzt
In Umhausen im Ötztal (Bezirk Imst) schlug gegen 16 Uhr unterhalb des Narrenkogels ein Blitz in unwegsamem Gelände in einem Zirbenbaum ein und setzte diesen in Brand. Bodentrupps der Feuerwehr wurden mittels Hubschrauber für Löscharbeiten zur Brandstelle gebracht, wobei sich im Zuge der Brandbekämpfung ein 32-jähriger Feuerwehrmann mit einer eingesetzten Motorsäge am Bein verletzte. Der Mann wurde mittels Notarzthubschrauber in das Krankenhaus gebracht.

In St. Siegmund im Sellrain schwoll der Bach durch das Brander Tal aufgrund des starken Niederschlages derart an, dass gegen 14.40 Uhr die Sellraintal Straße auf einer Länge von rund 100 Metern circa 60 Zentimeter hoch verschüttet wurde. „Die Straße musste für den gesamten Verkehr gesperrt werden“, heißt es seitens der Polizei. In Ranggen beschäftige ebenfalls ein Erdrutsch die Feuerwehr, dort konnte aber verhindert werden, dass sich die Erdmassen bis zu den Häusern vorkämpften.

Kaltfront im Anmarsch
Vor allem in der Westhälfte Österreichs sind am Freitagnachmittag und in der Nacht auf Samstag kräftige Gewitter möglich. Mit Muren und Überflutungen sei ebenfalls zu rechnen. Am Samstag sind im ganzen Land Regenschauer möglich und im Süden Österreichs auch teils kräftige Gewitter, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

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