Nach harten Jahren

Brauereien hoffen auf das Ende der Durststrecke

Wirtschaft
06.08.2022 08:30

Die heimischen Braustätten haben zwei harte Jahre hinter sich. Viele Monate geschlossene Bar-, Restaurant- und Hotelbetriebe haben ihre Spuren hinterlassen. Vor allem jene Betriebe mit hohem Gastronomie-Anteil hatten es schwer. Aktuell läuft es wieder deutlich besser.

Mengenmäßig liegt man in den ersten sechs Monaten rund neun Prozent über dem Vorjahr. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung, da wir damit das Niveau von 2019 erreicht haben“, erklärt Verbands-Obmann Sigi Menz. Weiterhin schwierig bleibe jedoch der Gastro-Bereich. So hinke Fassbier mit einem Minus von rund 20 Prozent noch schwer hinterher, so der Branchensprecher.

Eine positivere Stimmung als die vergangenen beiden Jahre stellt man auch bei der Brau Union (Gösser, Zipfer, Kaiser usw.) fest. „Man merkt, dass die Menschen nach Corona einen starken Aufholbedarf haben“, meint Chef Klaus Schörghofer. Feste, Events oder Vereinsfeiern würden wieder stattfinden, das kurbelt den Umsatz an. Besonders gefragt ist z.B. alkoholfreies Bier. Der Marktführer hat daher schon rund 20 alkoholreduzierte bzw. freie Biere oder Radler im Programm.

Noch nicht ganz auf dem Niveau von 2019 zurück ist die Privatbrauerei Stiegl. „Das wird noch ein, zwei Jahre dauern“, so Chef Dieter Moser. Grund dafür sei auch hier die Gastronomie. Beispielsweise gebe es jetzt weniger Betriebe als noch 2019. Dazu kämen reduzierte Öffnungszeiten und der Personalmangel.

Ein weiteres Problem für die Brauer sind die zunehmenden Kosten. „Alu und Glas steigen weiter deutlich an. Das wird sich auch auf die Produkte auswirken müssen“, so Schörghofer. Eine Anhebung in der zweiten Jahreshälfte wird es auch bei Ottakringer geben. „Sowohl bei der Verpackung als auch bei den Rohstoffen sind wir gut versorgt, allerdings zu deutlich höheren Preisen“, erklärt Chef Harald Mayer. Allein Gerste habe sich heuer um 30% verteuert, fügt Verbandsobmann Menz hinzu.

Einen Ausblick in diesen volatilen Zeiten auf das Gesamtjahr zu geben, sei schwierig. Egger-Getränke-Geschäftsführer Reinhard Grießler: „Das wäre Fischen im Trüben.“ Angesichts der extremen Teuerung müsse man jedoch davon ausgehen, dass der Außer-Haus-Konsum sinken werde. Bei der Privatbrauerei Zwettler bemerkt man zudem einen Strukturwandel am Land. Gutbürgerliche Speiselokale hätten einen guten Zulauf, Kneipen und Beisel tun sich zunehmend schwerer, betont der Eigentümer der Privatbrauerei Zwettler, Karl Schwarz.

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