„Habe es übersehen“

Acht Monate Haft für verwahrlostes Pony

Steiermark
21.07.2022 16:00

Völlig abgemagert, ein entzündeter Huf, an dem schon die Maden nagten: Ein schlimmer Fall von Tierquälerei brachte eine Hobby-Bäuerin vor Gericht: „Ich habe es halt übersehen“, rechtfertigt sich die 58-Jährige. Sie fasst 3600 Euro Geldstrafe und acht Monate bedingte Haft aus (nicht rechtskräftig). 

„So etwas sieht man nicht alle Tage“, sagte die Amtstierärztin am Donnerstag am Grazer Straflandesgericht, wo sich eine 58-jährige Südoststeirerin wegen Tierquälerei verantworten musste. Bei einer Routinekontrolle der Ziegen am Hof entdeckte die Veterinärin ein völlig abgemagertes Pony, das regungslos dastand.

Huf wuchs in die Haut ein
„Es war hochgradig verwahrlost“, schilderte die Tierärztin und erläuterte die erschreckenden Details: Das Tier litt an chronischer Hufrehe, einer der schmerzhaftesten Pferde-Erkrankungen, die bereits so weit fortgeschritten war, dass der Huf einmal um die eigene Achse zurück in die Haut am Gelenk gewachsen ist.

Der Huf sei auch schon von Maden befallen gewesen. Als wäre das nicht schon Leid genug für Pony „Daisy“ gewesen, litt das Tier auch noch an einem verwachsenen Zahn, der Fressen fast unmöglich machte. „Es ist quasi neben dem vollen Trog verhungert.“ Das arme Tier erlitt diese Qualen mindestens über ein Jahr hinweg und musste eingeschläfert werden.

Reue sieht anders aus
„Ja, ist passiert. Ich habe es übersehen. Tut mir leid. Mir ist es damals auch nicht gut gegangen“, rechtfertigte sich die Angeklagte knapp und patzig. „Sehr aufrichtig wirkt Ihre Reue nicht“, sagte Richter Erik Nauta. Warum sie keine Hilfe gesucht hat? „Hab’ ich mir eh öfter gedacht, aber ich weiß auch nicht.“ Für den „krassen Fall an Verwahrlosung“, wie der Richter sagt, fasst die Hobby-Tierhalterin 3600 Euro Geldstrafe plus acht Monate bedingte Haft aus (nicht rechtskräftig). 

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