Gastro in Personalnot

Nach der Vorlesung an der Uni zum Kellner-Kurs

Tirol
22.07.2022 17:00

35.000 Studierende leben in Innsbruck. Viele arbeiten in der Gastronomie. Aber nur wenige haben das Handwerk gelernt. Stadt und Wirtschaftskammer finanzieren den studierten Aushilfskräften nun einen Schnellkurs in Sachen Gastlichkeit. 

Wer sein Studium selbst finanzieren muss, braucht einen Job. Die Gastronomie bietet sich da an. So wird in typischen Studentenstädten wie Innsbruck ein guter Teil des Personals an den Universitäten angeworben. Diese Ausgangslage haben Stadt und Wirtschaftskammer zum Anlass genommen, ein neues Projekt zu starten: Gastro-Schnellkurse für Studierende.

„In drei Tagen lernen die Teilnehmer die Grundlagen für Service und Barbetrieb: welcher Wein in welches Glas kommt, wie man einen cremigen Cappuccino oder einen Sommerdrink mixt“, umreißt Norbert Schöpf vom Kursveranstalter Wifi die Schulungsinhalte.

In drei Tagen zum (fast) perfekten Aushilfskellner
Wirt und Wirtschaftskammerfunktionär Klaus Plank ist vom Nutzen der Crash-Kurse überzeugt: „Oft fehlt wegen des Personalmangels die Zeit für eine umfassende Einschulung. Da ist man als Unternehmer froh, wenn Bewerber das Handwerk verstehen.“ Bürgermeister Georg Willi nennt weitere Vorteile: „Als Gast ist man natürlich froh, wenn die Servicekraft gut geschult ist. Und als Studierender mit Nebenjob im Tourismus kann man in den Kursen rasch herausfinden, ob die Branche für einen geeignet ist.“

Willi kann sich vorstellen, dass die Schulung für Studiosi auch auf andere Branchen mit Personalmangel ausgeweitet werden kann. „Für einen angehenden Architekten ist es sicher sehr bereichernd, Praxiserfahrung am Bau zu sammeln“, formuliert der Bürgermeister ein Beispiel.

Interesse groß: Zum Start hundert Anmeldungen
Über die Österreichische Hochschülerschaft werden die Kurse ausgeschrieben. Das Interesse ist groß. Mehr als 100 Anmeldungen gab es laut Schöpf bereits kurz nach Projektstart. Die ersten drei Kurse mit insgesamt 40 Teilnehmern sind bereits über die Bühne gegangen. Die Kosten von 12.000 Euro tragen Stadt und Wirtschaftskammer je zur Hälfe. Für die Teilnehmer ist die Schulung kostenlos – wenn sie danach im Tourismus arbeiten.

Den Vorwurf, Aushilfskräfte würden in der Branche schlecht bezahlt, weist Plank zurück: „Ich denke, in der Gastronomie lässt sich heute mehr denn je gutes Geld verdienen. Auch für einen Nebenjob ist der Tourismus ein interessantes Arbeitsfeld.“

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