Am Montag entkam ein Schwein bei der Anlieferung zum Schlachthof in Pichl bei Wels (Oberösterreich) - die „Krone“ berichtete. Was den ein oder anderen Fleisch-Fan amüsieren mag, finden Tierschützer gar nicht lustig. Obwohl das Tierparadies Schabenreith anbot, den Vierbeiner einzufangen und auf einem Gnadenplatz unterzubringen, wurde der Vierbeiner nun von einem Jäger geschossen.
Obwohl neun Feuerwehrmänner das entlaufene Schwein ganze zwei Stunden gesucht hatten, konnte es nicht eingefangen werden. Es war in ein Gebüsch bei einem Bach gelaufen und verschwunden. Die Besitzerin ließ den ORF wissen: „Wir finden es nicht mehr. Das Schwein ist sehr harmlos und Menschen gewöhnt, es braucht also niemand Angst haben.“
Das Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg (Bezirk Kirchdorf) ein wollte dem panischen Schwein helfen, es einfangen: „Wir können das arme Tier jederzeit bei uns aufnehmen. Wir hoffen auf eine positive Zusage, damit es nicht erschossen, sondern gerettet wird.“ Doch genau so kam es nun - da der Vierbeiner auf seiner Flucht in Richtung Innkreis-Autobahn lief, wurde er zum Abschuss freigegeben. Die Begründung: Sicherheitsbedenken.
Georg Prinz vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) dazu: „Ich bin darüber entsetzt, dass es in diesem Fall keine gewaltfreie Lösung für das Schwein gegeben hat. Tiere wie dieses wollen leben und nicht sterben, und sind auch bereit, um ihr Leben zu kämpfen.“ Und „Krone“-Tierexpertin Maggie Entenfellner ergänzt: „Man hätte ein Betäubungsgewehr verwenden können... zu betäuben? Es hätte ja bereits einen Gnadenplatz gegeben. Der Fall zeigt wieder einmal die Wertigkeit sogenannter Nutztiere in Österreich...“
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