Ausstellung

Rudi Stanzel: Glitter und Glimmer in Schwarz

Rudi Stanzel

(Bild: Markus Wenzel)

Er malt nicht mit Farbe und Pinsel, sondern fertigt seine Werke mit Spachtelmasse, Graphit oder Glimmer: Der Linzer Künstler Rudi Stanzel nimmt Alltagsmaterialien aus dem gewohnten Kontext heraus und macht sie zu Kunst. In seiner Ausstellung „DIS“ im Schlossmuseum wachsen die Arbeiten zu einer Installation zusammen.

Auf den ersten Blick sieht der Besucher im Ausstellungsraum im Schlossmuseum erst einmal Schwarz - und zwar buchstäblich: Die Werke von Rudi Stanzel sind alle monochrom gehalten. Erst bei näherem Hinsehen wird klar, dass unterschiedlichste Strukturen und Pigmente jede Arbeit einzigartig machen: „Ich bevorzuge Schwarz, weil hier durch die Lichtbrechung die interessantesten Effekte erzielt werden können. Die Bilder sind für jeden Betrachter jedes Mal anders“, erklärt der Künstler, der aus Linz kommt und in Wien wohnt, seinen Ansatz. Spachtelmasse, Faschen oder Luftpolsterfolie überdeckt er mit Graphit. Auch Glimmer und Glitter erwachen durch die Beleuchtung auf dem schwarzen Grund zum Leben: „Stanzel irritiert mit seiner Verfremdung von Materialien“, so Kuratorin Inga Kleinknecht. Die dies beim Aufbau der Ausstellung selbst ganz direkt erlebt hat, als man für die Aufstellung von augenscheinlich schweren Skulpturen Hilfe holen wollte: „Dabei waren sie aus Styropor und ganz leicht, nur die Optik hat uns auf die falsche Fährte geschickt.“

Kuratorin Inga Kleinknecht

(Bild: Markus Wenzel)

Eine seiner bekannten Ketten-Installationen hat Stanzel extra für den Ausstellungsraum konzipiert. Es entsteht ein stimmiges Gesamtgefühl im Raum, auch wenn die vom Künstler selbst ausgewählten Werke nicht sofort für jeden zugänglich sind - Liebhaber zeitgenössischer Kunst werden ihre Freude haben.