Minimaler Anstieg

Gasspeicher nur zu rund 45 Prozent gefüllt

Österreich
03.07.2022 15:37

In Österreichs Gasspeicher sind erneut weniger als 100 Gigawattstunden pro Tag geflossen. Am Freitag waren sie zu 45,20 Prozent gefüllt. Da dieser Wert vergangene Woche „merklich zurückgegangen“ ist, berät die Regierung am Dienstag über die Lage.

Ihr Ziel ist es, die Speicher bis zum Beginn der Heizsaison auf 80 Prozent zu füllen. Dazu müssen noch mehr als 33.000 Gigawattstunden eingespeichert werden. Am Freitag wurden exakt 99,4 Gigawattstunden Gas eingespeichert. Der Großteil floss in die OMV-Speicher Tallesbrunn und Schönkirchen (Niederösterreich). Aus dem Astora-Speicher in Haidach (Salzburg) wurde hingegen Gas entnommen. Dieser wird von Deutschland verwaltet.

GSA-Speicher in Haidach weiterhin leer
Im Gegensatz dazu ist der Speicher der Gazprom Storage Austria, der ebenfalls in Haidach ist, weiterhin leer. Damit er zukünftig genauso befüllt werden kann, hat Österreichs Regierung kürzlich das Gaswirtschaftsgesetz geändert. Über Haidach und Deutschland werden unter anderem Tirol und Vorarlberg mit Gas versorgt, da diese beiden Bundesländer nicht mit dem Gasnetz in Ostösterreich verbunden sind. Österreich hat am 30. März die Frühwarnstufe bezüglich Gasversorgung ausgerufen. Bevor sich die Regierung über die Situation berät, kündigte die FPÖ an, den Nationalen Sicherheitsrat einzuberufen. 

Ein Viertel heizt mit Gas
Die Versorgungssicherheit stellt derzeit viele europäische Länder vor Schwierigkeiten. Kürzlich warnte beispielsweise die Schweizer Regierung vor einem Gasengpass im Winter, da russische Lieferungen zurückgehen würden. Eventuell nötige Einschränkungen soll es laut der dortigen Energieministerin Simonetta Sommaruga „zuerst wohl etwa für Rolltreppen oder Leuchtreklamen“ geben. In der Schweiz heizen ungefähr 300.000 Haushalte mit Gas. In Österreich ist es laut Statistik Austria etwa ein Viertel der Haushalte.

Streik in Norwegen
Immer mehr EU-Länder, darunter auch Österreich, versuchen, auf neue Gaslieferanten auszuweichen. Dass das ebenfalls keine Versorgungssicherheit bietet, zeigt nun ein in der kommenden Woche geplanter Streik der Öl- und Gasarbeiter sowie Arbeiterinnen in Norwegen. Die EU und Westeuropas größter Gasproduzent hatten erst Ende Juni mitgeteilt, die Zusammenarbeit verstärken zu wollen. Bisher bezieht die EU etwa ein Fünftel seines Gases aus Norwegen, weitere Mengen sollten zumindest einen Teil der ausbleibenden russischen Lieferungen ersetzen. Durch den Streik könnte die Produktion jetzt um 13 Prozent der üblichen Menge sinken. Die Arbeitenden fordern ein höheres Gehalt.

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