Europeada in Kärnten

Der große Kick für Toleranz, Frieden und Freiheit

Kärnten
29.06.2022 07:00

Ganz Europa passt auf ein Fußballfeld. Bei der EM der Minderheiten in Kärnten zeigen 19 Volksgruppen, was miteinander möglich ist

Die serbische Minderheit in Kroatien, die kroatische in Serbien, muslimische Volksgruppen, Roma - alle sind derzeit in Kärnten auf engsten Raum versammelt. Es ist die Fußballeuropameisterschaft der nationalen Minderheiten, die in elf Orten in Unterkärnten stattfindet. Die FUEN, die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten, macht normal mit politischen und kulturellen Aktivitäten auf die Situation der Minderheiten aufmerksam und versucht es schon zum vierten Mal über eine Fußball-EM.

„Über den Sport kann man noch mehr Leute einbinden, vieles noch besser sichtbar machen“, glaubt OK-Chef Marko Loibnegger, für den schon die Eröffnungsfeier wertvolle Minderheitenkunde war. Wer hätte wirklich gewusst, dass in Europa 100 Millionen Menschen in Minderheiten leben? Wer kennt die Zimbern, die im italienischen Bergdorf Lusern die letzte althochdeutsche Sprachinsel bilden?

In Kärnten rückt man noch näher zusammen. Alle 23 Teams aus elf Ländern sind im Raum Klopeiner See untergebracht, der Mochoritsch in Rückersdorf ist das soziale Zentrum, wo man sich jeden Abend trifft. Und die Sportler nehmen brav an Aktivitäten wie dem heutigen Kulturtag in Bleiburg teil.

Fakten

Es gibt über 400 Minderheiten-Gruppen in Europa.

Neben 24 Amtssprachen existieren noch 60 Regionalsprachen.

Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten unterstützt Minderheiten in 36 Ländern.

Bei der Europeada treten 23 Teams aus elf Ländern an.

„Diese Europameisterschaft stärkt Identität, Frieden und Toleranz“, glaubt FUEN-Präsident Laurant Vincze, ein Angehöriger der Ungarn in Rumänien. Das Land Kärnten stärkt das Projekt mit 300.000 Euro. Auch Slowenien, obwohl nur mit einem von zwölf Spielorten vertreten, steuert 100.000 Euro zum 600.000 Euro-Budget bei.

Ein Budget, in dem die Sicherheit ein kleiner Posten bleiben konnte. Der ÖFB unterstützt mit Schiedsrichtern, und auch der Europäische Verband UEFA steht hinter der anderen EM. Dessen Präsident Aleksander Ceferin ist Slowene mit einer Großmutter aus St. Kanzian.Gernot

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