Die Chefin der Pfotenhilfe Lochen Johanna Stadler schlägt Alarm. Momentan habe ungewollter Nachwuchs nicht kastrierter Katzen Hochsaison. Laut Tierschutzverein verantwortlich: Minister Rauch.
„Es ist Jahr für Jahr das Gleiche: Trotz Kastrationspflicht rufen uns die Leute täglich an, dass sie Katzenbabys gefunden haben, teilweise bringen sie auch schwangere Mütter oder ganze Familien. Ein besonders dramatischer Fall ist Katzenmama Linda, die hochschwanger zu uns kam“ - das erzählt Pfotenhilfe-Chefin Johanna-Stadler. „Ihr Bauch war zum Platzen dick und kurz nach ihrer Ankunft gebar die herrenlose rot-weiß-getigerte Katze drei Babys. Sie wurde offenbar zum Mäusefangen angeschafft, musste funktionieren, aber niemand wollte sich um ihre Kastration oder Gesundheit sorgen.“
Ein schlimmes Schicksal, das viele Tiere erleiden müssen. Oftmals werden Katzen ausgesetzt und bringen den Nachwuchs dann unter Holzstapeln oder in Gartenhütten zur Welt. Anrainer werden erst darauf aufmerksam, wenn die hugrigen Katzenbabys verzweifelt schreien, die Mutter überfahren wurde.
„So wird sich nichts ändern“
Stadler wettert: „Man hat das Gefühl, dass die Menschen immer egoistischer und ignoranter werden.“ Aber auch Tierschutzminister Johannes Rauch wird kritisiert: „Die gesetzliche Kastrationspflicht ist sehr wichtig, aber nicht nur auf dem Papier. Sie muss auch flächendeckend kontrolliert werden, aber dafür muss der Gesetzgeber endlich die nötigen Ressourcen und Vorschriften zur Verfügung stellen. Derzeit sind keine Routinekontrollen vorgesehen - so wird sich am Tierleid nichts ändern.“
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