„Krone“-Kommentar

Die Türkei und der Terror

Kolumnen
21.05.2022 06:45

Der türkische Präsident Erdoğan bleibt zumindest vorerst bei seinem Veto gegen den geplanten NATO-Beitritt von Schweden und Finnland. Das hat er auch im Weißen Haus deponiert. Und er begründet seine Ablehnung weiterhin mit dem Vorwurf, die beiden nordischen Länder würden „Unterstützung für kurdische Terroristen“ leisten. So seien etwa in Schweden rund 30 Auslieferungsanträge der Türkei abgelehnt worden.

Tatsächlich ist es aus türkischer Sicht nicht nachvollziehbar, dass es in den Innenstädten von Stockholm oder Helsinki (Anm.: wie auch in Wien) möglich ist, PKK-Fahnen zu schwingen, obwohl die kurdische Untergrundarmee auch von der EU offiziell als Terrororganisation eingestuft wird. „Man muss bedenken, dass die Kurden-Frage, die Angst vor der PKK, in der Türkei sehr reell ist“, sagt dazu Paul Levi, Chef des Institutes für Türkeifragen an der Universität Stockholm, der schwedischen Nachrichtenagentur TT. „Das ist eine tief verwurzelte Wut, die viele über Erdoğans AKP-Partei und ihr unmittelbares Umfeld hinaus teilen.“

Andererseits unterhält die palästinensische Terrororganisation Hamas einen Sitz in der türkischen Hauptstadt Ankara. Und im Krieg um Syrien hat die Türkei lange und kaum verdeckt die Terroristen des Islamischen Staates und einen Ableger der Al-Kaida unterstützt. Die türkische Grenze war stets offen für die Islamisten. Die Türkei und der Terror sind also ein höchst komplexes Thema.

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