„Krone“-Kommentar

Das Schulsystem – marod wie die deutsche Bahn

Kolumnen
04.07.2025 11:00

„Da schau her! Eine Lehrerin hat geredet. Ihr habt doch dieselben Probleme wie wir.“ Meine deutsche Lehrerfreundin machte mich auf die Sendung Markus Lanz im ZDF aufmerksam. Tatsächlich, die Grundschullehrerin Katja Giesler schilderte offen den Alltag an ihrer Brennpunktschule in Wiesbaden. Und das im Beisein der deutschen Bildungsministerin Prien.

Weil Frau Gieslers Schule nicht die Einzige ist, deren Schüler kaum Deutsch sprechen, sich auffällig verhalten und zudem großer Personalmangel herrscht, haben 41 Grundschulen im Raum Wiesbaden eine Überlastungsanzeige eingebracht. „Glaubst du, das bringt etwas?“ Meine Freundin war skeptisch.

Aber es ist zumindest ein Aufschrei. Was könnte die Politik tun? Unzählige Kinder und Jugendliche auf andere Schulen verteilen? In der Hoffnung, sie lernen in einem Umfeld von gut deutsch sprechenden Schülern besser und integrieren sich leichter in unsere Gesellschaft.

Mittlerweile bezweifle ich, ob eine Durchmischung der Schüler in der Praxis überhaupt noch durchführbar ist. Die Menge der Kinder, die dringend intensive Förderung bräuchten, ist schlichtweg zu groß geworden.

Meine Freundin zieht hier einen gar nicht so schlechten Vergleich: „Unser Bildungssystem ist wie die deutsche Bahn. Jahrelang weggeschaut, was alles marod ist. Jetzt haben wir den Salat.“

Na dann, lasst uns alle Schienen erneuern. So können auch Brennpunktschulen irgendwann durchstarten.

Porträt von Susanne Wiesinger
Susanne Wiesinger
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