Heinz-Christian Strache und sein Geistesbruder Gudenus: Sie sind gemeinsam so weit gekommen - nach oben wie nach unten. Sie haben sich einst auf Ibiza um Kopf und Kragen geredet, sie haben sich vor genau drei Jahren nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos erst recht um Kopf und Kragen gebracht. Und sie reden sich jetzt immer noch um Kopf und Kragen.
Aber wahrscheinlich spielt es eh keine Rolle mehr, wenn man Kopf und Kragen einmal verloren hat, wenn der Ruf einmal total beim Teufel ist, was man dann noch sagt. Wäre ein klitzekleines Mindestmaß an Außensicht vorhanden, dann müssten sich die beiden Herren dauerhaft verkriechen. Doch Strache ist sich nicht einmal zu blöd für eine Reise an jenen Ort, an dem er seinen Ruf endgültig verspielt hat. Und er setzt sich gemeinsam mit seinem Spießgesellen, den er nach der Veröffentlichung ins Eck der Mitverschwörer gegen ihn gestellt hatte, ins TV-Studio. Wo die beiden, als wäre nie etwas geschehen, in übelster, bekannter FP-Manier gemeinsam gegen alles herziehen - nur nie gegen sich selbst.
Straches einziger Fehler laut Eigendefinition: sein Rücktritt. Ansonsten habe er eigentlich immer alles richtig gemacht. Immer waren und sind die anderen schuld. Dabei sollte jeder mit einem Minimum an Vernunft ausgestattete Mensch wissen, dass nie nur die anderen am Schicksal schuld sind. Aber interessant schon, dass, je höher die Position, je mehr Chancen jemand durch die Umstände hat, sein Schicksal wirklich zu einem höheren Anteil selbst in die Hand zu nehmen, umso höher die Wahrscheinlichkeit wird, bei Fehlern die Schuld überall, nur nicht bei sich selbst zu suchen.
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