Neues Pilotprojekt

Wolf-Abschuss in der Steiermark noch kein Thema

Steiermark
04.05.2022 06:00
Werden nach Tirol und Kärnten auch in der Steiermark einzelne Problemwölfe zum Abschuss freigegeben? Zumindest noch kann davon keine Rede sein. Vielmehr wird in einem Pilotprojekt mit viel Aufwand versucht, Schafe und Rinder mittels moderner Technik zu schützen.

Eigentlich wollte er nie mehr ein Tier auf die Alm auftreiben. Zu tief saß bei Christian Forstner, Direktor der landwirtschaftlichen Fachschule Grabnerhof in Admont, der Schock über sieben gerissene Schafe im Vorjahr. Doch jetzt ist dem 57-Jährigen ein Pilotprojekt, das bundesweit für Aufsehen sorgen soll, dazwischengekommen: „Wir haben auf Auftrag des Landes ein Herdenschutz-Konzept erarbeitet, bei dem Elektro-Zäune, GPS-Sender für die Nutztiere und Schutzzonen im Mittelpunkt stehen.“

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Der Wolf ist ein von der EU geschütztes Tier und erfüllt eine wichtige Funktion im Ökosystem. Zusätzlich zu den Bemühungen in Admont hat das Wolf-Bär-Luchs-Zentrum in Irdning-Donnersbachtal wirksame Herdenschutzmaßnahmen entwickelt.

Ursula Lackner

Aufwendige E-Zäune sollen schützen
Konkret soll auf der Grabneralm eine 25-köpfige Schafherde (entspricht dem steirischen Durchschnitt) mit einem etwa 1,5 Kilometer langen E-Zaun geschützt werden. „Ist diese Wiese abgeweidet, müssen wir weiterziehen“, erzählt der Experte. Was übrigens alle paar Tage notwendig ist.

Noch arbeitsintensiver der Hochsommer: „Irgendwann kommen wir mit den Tieren in Hochlagen, dort kann ich wegen dem unebenen Untergrund kein so großes Gebiet umzäunen“, sagt Forstner. Die besenderten Tiere lässt man dann tagsüber frei herumlaufen, für die Nacht wird ein eigener, kleiner Schlafplatz eingerichtet – der wiederum umzäunt und regelmäßig gewechselt werden muss.

Ärger über Bürokratie und Gesetzestexte
Nach zwei Jahren wird evaluiert – Forstner: „Dann muss sich die Gesellschaft beziehungsweise die Politik überlegen, ob man sich den Zeit- und Geldaufwand leisten möchte, sofern er überhaupt etwas gebracht hat.“

Eigentlich wollten die Obersteirer übrigens – weil aus Erfahrung weit effizienter – mit Hirtenhunden arbeiten. Geltende Gesetze machten den Verantwortlichen jedoch einen Strich durch die Rechnung: „Zum einen darf ein Hund nicht der Gefahr eines Wolfsrisses ausgesetzt werden, zudem wird ein befestigter Unterschlupf vorgeschrieben“, schüttelt der Schuldirektor den Kopf.

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