Einsatz nicht bezahlt

Tiroler Feuerwehrmänner für Spaßvideo „gepflanzt“

Nachrichten
30.04.2022 11:00

Die freundlichen Florianijünger aus Wiesing in Tirol hätten für den Einsatz an sich nichts verlangt. Als sie sich aber in einem TikTok-Video wiederentdeckten, verging ihnen das Lachen. Seit mehr als einem Jahr warten sie darauf, dass die zwei Unterländerinnen, von denen sie in die Irre geführt wurden, die Einsatzkosten von 600 Euro zahlen.

Rückblende auf den Abend des 21. April 2021. Zwei junge Unterländerinnen unternahmen mit ihrem Pkw trotz Fahrverbot eine „Ausflugsfahrt“ auf den Wiesinger Bühel. Schließlich blieben sie - wie sich herausstellte ganz bewusst - hängen. „Sie standen dort oben mit eingeschalteten Scheinwerfern, bis sie von der Polizei entdeckt wurden, die uns alarmierte“, erinnert sich der Wiesinger Feuerwehrkommandant Walter Theuretzbacher.

Die örtlichen Florianis rückten umgehend mit 20 Mann und zwei Fahrzeugen aus, um die Damen abzuschleppen. Mit einem Traktor zogen die Einsatzkräfte den Pkw ein Stück zurück, der stellvertretende Wiesinger Feuerwehrkommandant Andreas Rofner saß am Steuer, um die überforderte Lenkerin zu unterstützen. Die Abschleppaktion glückte, die Damen zeigten sich von der Hilfe der Florianis sehr angetan und posierten sogar noch gemeinsam für ein angebliches Erinnerungsfoto. Dann traten sie die Heimfahrt an. Friede, Freude, Eierkuchen.

Mit Absicht in Notsituation gebracht
„Kurz darauf erfuhren wir jedoch von einem TikTok-Video“, erinnert sich Feuerwehrkommandant Walter Theuretzbacher. Darin war die Aktion zu sehen, die Florianis sind für eine TikTok-Challenge in die Irre geführt worden. Die vermeintlich hilflosen Damen hatten sich mit dem Pkw absichtlich in die Notsituation gebracht.

Den Florianis verging das Lachen, sie warteten auf eine Entschuldigung. Die Zeit verging, Entschuldigung kam keine. „Drei Wochen später sind wir dann für einen ähnlichen Blödsinn in Strass im Zillertal alarmiert worden“, erzählt Walter Theuretzbacher. Jetzt war Schluss mit lustig.

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Drei Wochen später sind wir dann für einen ähnlichen Blödsinn in Strass im Zillertal alarmiert worden.

Der Wiesinger Feuerwehrkommandant Walter Theuretzbacher

Die Florianis beschlossen, den Einsatz von Wiesing in Rechnung zu erstellen. So flatterte den Damen eine Rechnung über rund 600 Euro ins Haus. Geld trudelte aber keines auf dem Konto der Feuerwehr ein - auch nicht nach einer Zahlungserinnerung. Der Betrag ist bis heute offen.

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