Meldepflicht verletzt?

Justiz ermittelt gegen Deutsche Bank

Ausland
29.04.2022 16:43

Wegen möglicherweise zu spät abgegebener Verdachtsanzeigen steht die Deutsche Bank im Visier der Justiz. Konkret wird ihr vorgeworfen, potenzielle Geldwäscher oder Terrorismusfinanzierung nicht unverzüglich gemeldet zu haben. Laut der Bank werde „vollumfänglich mit den Behörden“ kooperiert.

Am Freitagvormittag waren Ermittler in der Frankfurter Zentrale des Dax-Konzerns, um nach Beweisen zu suchen. Hintergrund ist ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Frankfurt. Laut der Deutschen Bank würden die Ermittlungen „im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die die Bank abgegeben hat“ stehen. Das Institut kooperiere dabei mit den Behörden.

Per Gesetz zu Meldungen verpflichtet
Bankmitarbeiter sind per Gesetz verpflichtet, einen Verdacht, dass Kunden Gelder aus kriminellen Geschäften waschen wollen, oder dass Transaktionen im Zusammenhang mit Terrorismusfinanzierung stehen, zu melden. Häufig ist der Korrespondenzbankbereich betroffen, wo die Deutsche Bank anderen Geldhäusern hilft, den Zahlungsverkehr abzuwickeln.

Die Ermittler werfen Deutschlands größtem Geldhaus laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor, die betreffenden Geldwäscheverdachtsmeldungen zu spät gestellt zu haben, obwohl es bereits früher Verdachtsmomente gegeben habe. Das „Handelsblatt“ berichtete unter Berufung auf eine Person, die mit den Ermittlungen vertraut sei, dass es sich um einen „Einzelfall aus der Kundensphäre“ handle. 2018 waren Vorwürfe laut geworden, dass die Deutsche Bank Anzeigen wegen Geldwäsche gar unterlassen habe.

Aktie gesunken
Nach dem Bekanntwerden der Durchsuchung rutschte die Aktie der Deutschen Bank am Freitag ins Minus. Am frühen Nachmittag gehörte das Papier mit einem Minus von etwa drei Prozent auf knapp 9,34 Euro zu den größten Verlierern im Deutschen Aktienindex DAX.

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