Tirols Badenixen und Wassermänner sehnen bereits eine Freibadsaison - hoffentlich ohne Corona-Einschränkungen - herbei. Die Pandemie trug aber dazu bei, dass die Warteliste für Kinder-Schwimmkurse lang wurde.
Während am Innsbrucker Tivoli das Team rund um Betriebsleiter Andreas Winkler schon der Öffnung am 7. Mai entgegenfiebert und noch letzte Vorbereitungsarbeiten erledigt, hatten am Montagvormittag im Hallenbad im Olympischen Dorf unzählige Kinder Spaß im kühlen Nass. Gemeinsam mit ihren Schulkollegen machten viele von ihnen ihre ersten Tauchgänge und Kraulübungen oder lernten andere überlebenswichtige Schwimmtechniken.
Die Schwimmschulen arbeiten nun mit Hochdruck daran, die Versäumnisse der vergangenen zwei Jahre aufzuholen.
Anna Jäger
160.00 Kinder in Österreich können nicht schwimmen
Dabei ist erschreckend, das österreichweit rund 160.000 Kinder und Jugendliche nicht schwimmen können – und es werden immer mehr. Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Schwimmstunden für Knirpse und der Schwimmunterricht in den Volksschulen buchstäblich ins Wasser gefallen sind.
„Die Schwimmschulen arbeiten nun mit Hochdruck daran, die Versäumnisse der vergangenen zwei Jahre aufzuholen. Obwohl die Angebote entsprechend ausgeweitet wurden, sind viele Bäder für Kurse restlos ausgebucht“, weiß Anna Jäger, Sportliche Leiterin des Tiroler Wassersportvereins. Vor allem aufgrund von fehlenden Wasserflächen speziell am Land ist der Rückstand nur schwer aufzuholen.
2,9 Millionen Besucher von Oktober bis März
Tirols Schwimmschulen und Vereine wurden durch die extreme Nachfrage aber zum Rettungsanker für die Hallenbäder. „Trotz des Lockdowns von Ende November bis Anfang Dezember wurden von Oktober bis März mehr als 2,9 Millionen Besucher verzeichnet“, zieht Patrick Rauter, Fachgruppengeschäftsführer der Tiroler Bäder in der WK, durchaus positiv Bilanz, „vor der Pandemie waren es in etwa eine Million Gäste mehr.“
Sofern das Wetter mitspielt, rechne ich mit einer sehr guten Saison und gehe davon aus, dass in diesem Sommer mit keinerlei Corona-bedingten Auflagen zu rechnen ist.
Ulrich Mayerhofer
Und auch vor der Sommersaison, die für einige Betriebe bereits am Wochenende startet, herrscht Aufbruchsstimmung. „Sofern das Wetter mitspielt, rechne ich mit einer sehr guten Saison und gehe davon aus, dass in diesem Sommer mit keinerlei Corona-bedingten Auflagen zu rechnen ist“, hofft Ulrich Mayerhofer, Berufsgruppenobmann der Tiroler Bäder.
Preiserhöhungen treffen die Bäder
Wermutstropfen: Als energieintensive Branche treffen die Preiserhöhungen bei Erdgas und Strom die Bäder voll. „Diese können sich bereits heuer zum Teil negativ auf die Wirtschaftlichkeit auswirken“, glaubt Mayerhofer. Die Absenkung der Wassertemperatur, wie in Deutschland angedacht, ist in Tirol aber vorerst noch kein Thema.
Zu einem drastischen Preisanstieg beim Eintritt wird dies aber laut Mayerhofer vorerst nicht führen. Wegen der Inflation müssen Tirols Badenixen und Wassermänner aber wohl trotzdem etwas tiefer in die Tasche greifen.
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