Mutter über Teuerung

„Wenn es so weitergeht, brauch ich bald zwei Jobs“

(Bild: Gerhard Bartel)

Alleinerziehend mit vier Kindern kämpfte sich Daria Ö. von ganz unten zurück ins Leben. Die steigenden Preise bringen die Familie nun erneut in eine Notlage. Doch die starke Frau lässt den Kopf nicht hängen.

Die Geschichte von Daria Ö. macht Mut. Doch zeigt sie, wie viele Familien am Limit leben. Als alleinerziehende Mama von vier Kindern kämpfte sich die 37-Jährige von ganz unten zurück ins Leben. „Ich war technische Zeichnerin im Ausland. Nach der Trennung von meinem Mann kehrten die Kinder und ich 2019 in unsere Geburtsstadt Wien zurück. Wir hatten gar nichts. Zum Glück kamen wir im Caritas Haus Luise unter“, erzählt sie.

Es ist unglaublich knapp. Die Miete, das Gas, das Essen, die Kleidung und die Anschaffungen für die Schule.

Daria Ö. über die Lebenserhaltungskosten als Alleinerzieherin

Gute Ausbildung für Kinder hat oberste Priorität
Mit vier Schulkindern, drei davon im Teenageralter, auf engstem Raum zu wohnen ist herausfordernd. Daria blieb optimistisch, nahm einen neuen Job an, arbeitete sich hoch zur Feinkostleiterin im Supermarkt: „Ich hab voll ,reingehaut‘ für die Kinder. Für mich selbst verzichte ich auf alles“, will sie ihnen eine gute Ausbildung bieten. Die älteste Tochter maturiert bald, will Physik studieren.

Daria, Nesthäkchen Tuana (9) und Claudia Ferner (re.), Leiterin des Mutter-Kind-Haus Luise.

(Bild: Gerhard Bartel)

Es wird immer knapper
Mittlerweile mietet die Familie in Penzing eine Wohnung. Daria finanziert alles selbst, Unterstützung vom Kindsvater gibt es nicht. „Es ist unglaublich knapp. Als Alleinverdienerin kaum zu stemmen. Die Miete, das Gas, das Essen, die Kleidung und die Anschaffungen für die Schule. Ich habe mir überlegt, ob ich einen zweiten Job annehmen soll. Wenn es so weitergeht, bleibt mir gar nichts anderes über. Aber wie soll das gehen?“

Schließlich ist Nesthäkchen Tuana erst neun. Sie hat bescheidene Wünsche: „Ich liebe es, wenn Mama Schnitzerln für uns kocht!“