Anish Joshi eilt durch die Gänge. Der Nepalese kennt sich in der Kinderklinik in Innsbruck schon gut aus. Er ist heuer das zweite Mal hier. Fast schon wie daheim, aber doch ganz anders.
"Die medizinische Versorgung in Tirol und Nepal ist nicht zu vergleichen. Hier findet man in jedem Tal Ärzte, Hubschrauber bringen Patienten in die Krankenhäuser. Bei uns werden Kranke aus entlegenen Bergdörfern am Rücken ins Spital getragen. Unser Krankenhaus liegt 30 Kilometer außerhalb der Hauptstadt Kathmandu. Wir haben 14 Außenstellen, zu denen wir regelmäßig drei bis vier Stunden wandern, um Sprechstunden abzuhalten." Wenn Anish Joshi vom fernen Nepal erzählt, ist es wie eine Zeitreise.
Tiroler "spenden" medizinische Geräte
Im 21. Jahrhundert der Medizin versucht der 29-Jährige an der Klinik möglichst viel Wissen mitzunehmen. Hier kann er mit modernsten Diagnosegeräten und in den besten Labors arbeiten. "Ich will etwas dazu beitragen, dass meine Heimat rasch einen ähnlichen Standard wie Tirol erreicht." Eine große Aufgabe, die sich der junge Arzt da vorgenommen hat. Wenn er in ein paar Monaten die Heimreise antritt, dann wird Anish Joshi dringend benötigte medizinische Geräte im Gepäck haben. Die Nepalhilfe und der Lions Club Hall haben das ermöglicht.
Wenn der 29-Jährige wieder daheim ist, dann wird er vom fernen Tirol erzählen und von den ungeahnten Möglichkeiten, Leben zu retten. Die größten Krankheiten seines Landes, meint der Nepalese nachdenklich, seien immer noch die Armut und die mangelnde Bildung. Um diese zu heilen, bedarf es eigener Rezepte in dem von politischen Umwälzungen geprägten Land. Für die anderen Krankheiten gibt es Ärzte wie Joshi, die mit viel Einsatz und Unterstützung aus Tirol Heilung bringen.
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