Lieferengpässe und Produktionsausfälle: Die Probleme auf dem steirischen Automarkt verschärfen sich. Nicht nur, weil Mikrochips fehlen, sondern auch Bauteile aus der Ukraine.
Geduld ist eine Tugend, die derzeit am Automarkt gefragt ist. Denn die Auswirkungen des schrecklichen Krieges werden auch wirtschaftlich immer stärker spürbar. Schon jetzt gibt es Folgen für die Automobilindustrie, die nach der großen Halbleiterkrise erneut vor Produktionsstörungen steht.
Produktionsstopps in Deutschland
Autohersteller klagen bereits über Probleme bei der Zulieferung aus Osteuropa, da der Transport eingeschränkt ist. Der gesamten Branche droht nach der Erholung von der Corona-Krise eine weitere Verschärfung der Lage. Vor allem weil die Ukraine ein wichtiger Lieferant bei Kabelbäumen ist, die als Bauteile für die Funktion des Bordnetzes zuständig sind. Es ist ein Flechtwerk, das gut 50 Kilogramm schwer ist und insbesondere BMW, VW, Mercedes und Porsche nun fehlt. In Deutschland stehen deshalb schon die Bänder still.
Bei Magna in Graz laufe die Arbeit vor dem Hintergrund einer dynamischen Lage zurzeit noch planmäßig. Die Produktion sei bis Freitag gesichert, heißt es. Dass die fehlende Verfügbarkeit von wichtigen Rohstoffen die Betriebe in der gesamten Steiermark vor weitere Herausforderungen stellen wird, bestätigt die Geschäftsführerin des AC Styria, Christa Zengerer: „Besonders der Anstieg der Energiekosten bereitet produzierenden Unternehmen große Sorgen.“
Was bedeutet das für Autohändler und Kunden?
Als Autohändler sei man im Moment wiederum nur „Passagier“, wie Autohaus-Chef und Gremialobmann Klaus Edelsbrunner erzählt: „Planen ist nicht möglich.“ Denn die durch den Chipmangel verursachten Lieferzeiten könnten sich nun weiter verlängern. „Zu den Problemen, mit denen wir zu kämpfen hatten, ist jetzt ein neues dazugekommen.“
Ich hoffe nicht, dass die Branche in die nächste Krise schlittert. Das wäre fatal für die Industrie und die Mitarbeiter.
Klaus Edelsbrunner
Auf bestimmte Neuwagen müsse man ohnehin schon länger warten, bei Elektro- und Hybridautos ginge es etwas schneller. „Ich hoffe nicht, dass die Branche in die nächste Krise schlittert. Das wäre fatal für die Industrie und die Mitarbeiter“, sagt Edelsbrunner. Immerhin sei jeder neunte Arbeitsplatz in Österreich vom Automarkt abhängig.
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