Mieten statt kaufen

Russen zittern um ihre Villen und um ihren Rubel

Salzburg
06.03.2022 08:00

Leblose Stille in der Abramovich-Villa in Fuschl. Das leer geräumte Atterseer Waldschlössl eines russischen Oligarchen in St. Gilgen. Es sind nur zwei Beispiele. Die Russen zittern um ihre Salzburger Besitztümer, wissen Experten. Auch Salzburger mit russischem Pass plagen jetzt finanzielle Sorgen. Die „Krone“ hörte sich in Salzburger Gemeinden um.

„Nein, wir haben keine Russen hier“, schmunzeln die Bürgermeister von Saalbach und Kaprun. Selbst Salzburgs Stadtchef Harald Preuner sagt: „Ehrlich gesagt, Oligarchen als Hausbesitzer sind uns keine bekannt.“ Ähnliches war auch aus Zell am See zu hören – obwohl sich dort am Seeufer zumindest ein reicher russischer Unternehmer offenkundig niedergelassen hat.

Zumindest eine Russen-Villa scheint von den Sanktionen direkt betroffen: gemeint ist das Waldschlössl am Südufer des Attersees in St. Gilgen. Es gehört dem Putin-Freund, Bank-Vorsitzenden und Ex-Vizepremier Igor Schuwalow, der das Anwesen samt 2,5 Hektar Wald über eine liechtensteinische Stiftung erwarb. Offenbar ist sie leer geräumt. Der Oligarch soll Koffer voller Besitztümer per Privat-Jet weg gebracht haben.

Banken prüfen jetzt alle mit einem russischen Pass
Die in Fuschl beliebte Familie Abramovich wird keine Probleme haben: Milliardärs-Tochter Anna besitzt bekanntlich eine Villa am Fuschler See. Sie hat einen EU-Pass. Und Papa Roman, der lieber in London weilt, ist zudem auch nicht auf der schwarzen Russen-Liste zu finden. Insider berichten dagegen von einer interessanten Entwicklung: Offenbar wollen die reichen Russen nicht mehr kaufen, sondern nur noch mieten. Womöglich um Sanktionen zu umgehen? „Wir erhalten vermehrt dringende Miet-Anfragen russischer Kunden“, so ein Insider der Immobilien-Branche. „Viele in Österreich lebende Russen haben Angst, wie es mit ihrem Besitz weitergehen soll.“

Weiteres Ungemach droht von den Banken: Personen mit russischer Staatsbürgerschaft müssen nun auch ihre Konten offenlegen. Das beträfe nicht nur Superreiche, wie die „Krone“ erfuhr. Auch seit Jahren in Österreich lebende Personen mit russischem Reisepass wurden aufgefordert, Dokumente zur Vermögensprüfung einzureichen. Andernfalls würden Konten eingefroren werden.

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