Überraschungsbesuch

Ukraine-Krieg: Papst traf russischen Botschafter

Ausland
25.02.2022 16:43

Der Krieg in der Ukraine hält die ganze Welt in Atem. Viele Menschen zeigen sich ob der fürchterlichen Bilder und aktuellen Entwicklungen beunruhigt. So auch Papst Franziskus, der den russischen Botschafter Alexander Awdejew überraschend in dessen Büro besuchte, um seine Besorgnis über den Konflikt zum Ausdruck zu bringen - ein höchst ungewöhnlicher Schritt. Beobachtern zufolge ist es das erste Mal, dass ein Papst während eines Konflikts direkt eine Botschaft aufgesucht hat.

Normalerweise lädt der Papst zur Audienz, auf welche selbst die prominentesten Staatsoberhäupter oft lange Zeit warten müssen. Doch nun machte sich das katholische Kirchenoberhaupt selbst auf den Weg, um in der Ukraine-Frage vielleicht etwas bewirken zu können. „Er ist dorthin gegangen, um seine Besorgnis über den Krieg auszudrücken“, so Vatikan-Sprecher Matteo Bruni. Einzelheiten nannte er nicht.

Ohne Vorankündigung kam Franziskus in einem weißen Fiat 500 mit verdunkelten Fensterscheiben zur russischen Botschaft, die sich auf der Via della Conciliazione unweit des Petersplatzes befindet. Etwa eine halbe Stunde verbrachte er anschließend mit Awdejew im Gespräch.

Papst rief zum „Schutz der Menschen“ auf
Botschafter Aleksandr Awdejew bestritt russischen Medienberichten zufolge, dass der Papst seine Vermittlerdienste angeboten habe. Er wird von der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zitiert, dass Franziskus „große Besorgnis“ über die humanitäre Lage in der Ukraine geäußert und „zum Schutz der Kinder, zum Schutz der Kranken und Leidenden und zum Schutz der Menschen“ aufgerufen habe.

„Welt vor Wahnsinn und Schrecken des Krieges bewahren“
Für den Aschermittwoch am 2. März rief Franziskus zu einem Fast- und Gebetstag für die Ukraine auf. Nach dem Angriff russischer Streitkräfte auf die Ukraine am Donnerstag erklärte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, es sei noch Raum für Verhandlungen und Vernunft, „die die Welt vor dem Wahnsinn und Schrecken des Krieges bewahrt“.

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