Kinderporno-Prozess

Geldstrafe und bedingte Haft für Grazer Uniprofessor

Steiermark
20.05.2011 12:36
Weil er Kinderpornos im Internet heruntergeladen hatte, hat sich ein Grazer Universitätsprofessor am Freitag im Straflandesgericht verantworten müssen. Dem Angeklagten wurde der Besitz von mehreren Tausend Bildern zur Last gelegt. Er zeigte sich geständig und wurde - nicht rechtskräftig - zu vier Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Euro verurteilt.

Bei dem Beschuldigten war im vergangenen Sommer eingebrochen worden. Die später erwischten und - teilweise bereits verurteilten - polnischen Diebe (siehe Infobox) erbeuteten unter anderem eine Festplatte, auf der sich Kinderporno-Fotos befanden. Da fassten die Einbrecher den Entschluss, ihr Opfer zu erpressen. Doch der Mann erstattete Anzeige, was ihm im Gegenzug allerdings eine Anklage einbrachte.

"Wahnsinnig langer Deliktzeitraum"
Bei der Verhandlung zeigte sich der Beschuldigte umfassend geständig. Er gab zu, seit 1999 pornografische Bilder von Kinder und Jugendlichen zu sammeln. Staatsanwalt Wolfgang Fauland sprach von einem "wahnsinnig langen Deliktszeitraum". Der Verteidiger führte ins Treffen, dass sein Mandant nun begonnen habe, mit der Vergangenheit "aufzuräumen". Mittlerweile macht der derzeit suspendierte Professor eine Therapie.

Angeklagter seit Jänner in Therapie
Richterin Julia Riffel beließ es bei vier Monaten bedingter Haft und einer unbedingten Geldstrafe von 8.000 Euro. "Sie sind wenigstens selbst zu der Erkenntnis gekommen, dass Sie ein Problem haben", meinte sie zum Beschuldigten, der bereits im Jänner von sich aus mit der Therapie begonnen hat. Der Angeklagte nahm das Urteil an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab, damit ist es noch nicht rechtskräftig.

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