Österreich ist laut ukrainischer Nationalbank mit bisher insgesamt über 1,7 Milliarden US-Dollar der sechstgrößte ausländische Investor. Firmen wie Fruchtsaftriese Pfanner, die Skihersteller Fischer und Blizzard oder die Agrana sind mit Produktionsstätten vertreten und bangen um die Zukunft.
„Wir haben in der Westukraine einen Obstverarbeitungsbetrieb und Anbauflächen, wo wir jährlich 30 Millionen Äpfel ernten“, sagt Peter Pfanner vom Vorarlberger Safthersteller. 300 Mitarbeiter sind beschäftigt. Zur Krise meint Pfanner: „Was soll ich tun? Ich kann die Liegenschaften ja nicht transferieren. Hoffentlich gibt es eine friedliche Einigung.“ Auch die Agrana produziert in der Ukraine.
Mitarbeiter glauben nicht, dass es zum Krieg kommt
In der Fischer-Fabrik in Mukachevo nahe der ungarischen Grenze erzeugen 800 Mitarbeiter Ski, Skischuhteile und Eishockeyschläger. „Unsere lokalen Mitarbeiter glauben nicht, dass es zum Krieg kommt“, so Fischer-Chef Franz Föttinger. Er hat zehn Österreicher dort, die nach Hause wollen. Auch Blizzard hat eine Fertigung in der Ukraine, bei Head gab es Pläne für eine Fabrik. Weiterer Großinvestor ist der Kärntner Bügelbretthersteller Eurogold mit über 1000 Mitarbeitern.
„Seit 2014 findet ein Krieg ,auf kleiner Flamme‘ statt“
Mit 130 Leuten und acht Millionen Euro Umsatz ist Etiketten-Spezialist Marzek aus Traiskirchen in der Stadt Dnipro vertreten. Chef Johannes Wareka: „Wir bemerken noch keine Auswirkungen auf unser Geschäft. Wir sind ein systemrelevanter Betrieb und glauben weiter an das Wachstumspotenzial der Ukraine.“ Die Situation begleitet ihn schon seit Jahren: „Seit 2014 findet ein Krieg ,auf kleiner Flamme‘ statt.“
Auch heimische Finanzdienstleister wie RBI, Uniqa oder Vienna Insurance Group sind in der Ukraine im Geschäft. VIG-Sprecher Wolfgang Haas: „Sollten Soldaten einberufen werden, würde das 30 Prozent unserer Belegschaft betreffen. Und Cyberattacken könnten zunehmen.“
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).