"Killer-Merchandise"

Markenrechte, etc.: Disney bastelt Bin-Laden-Goldmine

Ausland
17.05.2011 13:16
Nach der Tötung von Al-Kaida-Chef Osama bin Laden macht sich jetzt die amerikanische Unterhaltungsindustrie daran, die Geschichte rund um das Ende des Terroristenführers auszuschlachten. Obwohl derartige Pläne auf den ersten Blick wenig überraschen, sorgt ein Aspekt trotzdem für Stirnrunzeln: Ausgerechnet Walt Disney möchte aus dem Namen des Bin-Laden-Kommandos, "Seal Team 6", Profit schlagen. Geht es nach Disney, könnte es bald "Killer-Merchandise" vom Spielzeug bis zur Christbaumkugel geben.

Nur zwei Tage nach der erfolgreichen Mission der sagenumwobenen Navy-Spezialeinheit am 1. Mai leitete Disney den markenrechtlichen Schutz des Namens "Seal Team 6" in die Wege.

Das Unternehmen meldete dazu beim amerikanischen Amt für Patente und Markenzeichen (United States Patent and Trademark Office, USPTO) insgesamt drei Markenrechtsanträge in Zusammenhang mit der Elite-Einheit an: "Kleider, Schuhe und Kopfbedeckungen", "Spielzeug und Spiele" und "Unterhaltungs – und Bildungsdienste". Die Anträge sind derzeit in Bearbeitung.

Disney-Anwälte nutzten rechtliche Lücke
Disney liefert damit das Paradebeispiel eines großen Unterhaltungs-Konzerns, der nichts unversucht lässt, aktuelles Weltgeschehen in bare Münze zu verwandeln. Die Firma nutzt dabei eine rechtliche Lücke aus, denn unter normalen Umständen können allgemeingültige Namen nicht von einer Firma unter Markenschutz gestellt werden.

Doch beim "Seal Team 6" dürfte der Fall anders liegen: Da die Existenz des Eliteteams nie offiziell bestätigt wurde, ist der Name nicht geschützt, und der Trickfilmkonzern darf sich ungeniert daran bedienen. Die offizielle Bezeichnung für die US-Marine, "Navy", hat Disney aus seinen Anträgen herausgehalten.

Vom T-Shirt bis zur Christbaumkugel
Man darf gespannt sein, was Disney mit den Markenrechten anfangen wird. Theoretisch könnte das Unternehmen bei positiver Erledigung der Anträge Artikel wie Spielzeugsoldaten, T-Shirts und Schuhe auf Basis dieses Begriffs verkaufen. Wahrscheinlich sind diesbezüglich auch entsprechende Filme und Computerspiele.

Aber auch Schneekugeln, Weihnachtssocken und -dekorationen könnten laut den Anträgen des Unternehmens als Teil eines "Seal Team 6"-Sortiments ihren Weg in die Geschäftsregale finden.

Oscar-Gewinnerin dreht Bin-Laden-Film
Während Disneys Markenrechte-Coup noch für Reaktionen zwischen Verwunderung und Schmunzeln sorgt, arbeitet die Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow schon seit einiger Zeit an einem Bin-Laden-Film. Das Ende von "Kill Bin Laden", so der Titel der geplanten Verfilmung eines gleichnamigen Bestseller-Buches, wird derzeit umgeschrieben, um den dramatischen Tod des Terrorführers zu berücksichtigen, berichtete das US-Filmblatt "Variety". Kathryn Bigelows Irak-Film "The Hurt Locker - Tödliches Kommando" über Bombenräumer der US-Armee im Irak war 2010 für neun Oscars nominiert gewesen. Bigelow gewann als erste Frau den Regie-Oscar.

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