Kriminalstatistik

Erneut mehr Gewalt im privaten Umfeld in Salzburg

Salzburg
15.02.2022 21:00

Mehr Gewalt, insbesondere im privaten Umfeld, aber weniger Eigentumsdelikte: So lässt sich die Kriminalitätsstatistik 2021 für das Bundesland Salzburg in aller Kürze zusammenfassen.

Unter dem Strich ging die Zahl der Anzeigen zum zweiten Mal in Folge deutlich zurück, 2021 um gut acht Prozent auf 25.802. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 59,4 Prozent, das sind vier Prozentpunkte mehr als für Österreich gesamt.

Blättert man ein Jahr zurück, findet man schon für 2020 unter „Gewalt in der Privatsphäre“ einen Anstieg um mehr als 15 Prozent. 2021 betrug der neuerlich starke Zuwachs sogar 22 Prozent auf insgesamt 1.431 Fälle. Die Hälfte davon betraf Körperverletzungen (712, plus 165), 298 Mal wurden gefährliche Drohungen (plus 58) angezeigt. 23 Mal kamen Schusswaffen und 147 Mal Stichwaffen zum Einsatz. Die Zahl der Morde stieg im Vorjahr um einen auf insgesamt fünf, in allen Fällen waren die Opfer Frauen und bestand eine Bekanntschaft zum Täter.

Alles in allem finden sich in der Statistik 4.908 Anzeigen wegen Gewalt (plus drei Prozent). Das heißt, rund 70 Prozent der Taten ereigneten sich im öffentlichen Bereich und 30 Prozent im privaten Umfeld. In rund zwei Dritteln aller Gewaltdelikte kannten sich Täter und Opfer. Raubdelikte, die ebenfalls in diesen Bereich fallen, gingen um knapp fünf Prozent auf 97 Taten zurück. Einen starken Ausreißer gibt es bei Gewalt gegen Beamte, hier nahmen die angezeigten Taten um knapp zwei Drittel auf 161 zu.

Mehr Cyberkriminalität, deutlich weniger Eigentumsdelikte
Fast um ein Viertel (minus 22,2 Prozent auf etwa 6.400 Anzeigen) sank in Salzburg die Eigentumskriminalität, und das, obwohl es schon im Jahr davor ein Minus von 25,4 Prozent gegeben hat. 190 Mal wurde in Wohnungen oder Häuser eingebrochen, ein Rückgang um 109 Fälle. Zum Vergleich: 2018 lag die Zahl noch bei 654. Die Auto-Diebstähle blieben mit 71 Anzeigen annähernd gleich. Dafür ging die Zunahme der Internet-Kriminalität 2021 ungebremst weiter: Die Anzeigen stiegen von 1.842 auf 2.692, knapp die Hälfte davon betraf Internetbetrug.

Niedergeschlagen hat sich die Pandemie auch im Bereich Umweltkriminalität, zu der auch die vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten zählt. 166 Straftaten bedeutete einen Anstieg um annähernd 60 Prozent. Im Bereich der Hasskriminalität gab es 486 Anzeigen hauptsächlich wegen unterschiedlicher Weltanschauung oder ethnischer Herkunft.

Insgesamt forschte die Polizei 18.220 Tatverdächtige aus. Der Ausländeranteil lag bei knapp 40 Prozent, die meisten davon sind Deutsche.

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