24% ohne Zertifikat

Warum Baubranche bei Impfquote hinterherhinkt

Durchschnittlich 16 Prozent der erwerbstätigen Menschen mit einem Wohnsitz in Österreich sind weder geimpft noch genesen. In der Land- und Forstwirtschaft bzw. in der Baubranche ist diese Zahl deutlich höher: Laut einer aktuellen Auswertung der Statistik Austria haben zum Beispiel rund 24 Prozent der Arbeiter in der Bauwirtschaft und 23 Prozent der in der Landwirtschaft tätigen Menschen noch kein Impf- oder Genesungszertifikat.

Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, beklagte am Montag im Ö1-„Morgenjournal“, dass es keine gezielte Impfkampagne in der betroffenen Branche gegeben habe. Hätte es die gegeben, würden seiner Ansicht nach die Zahlen ganz anders aussehen, schließlich gebe es auch Beispiele wie zum Beispiel bei der Porr: „Dort sind die Mitarbeiter über den Betriebsrat informiert worden. Sie haben die Möglichkeit gehabt, während der Arbeitszeit sich impfen zu lassen. Es ist auch darauf Bedacht genommen worden, dass am Tag nach der Impfung, sofern keine Nebenwirkungen da sind, nur leichte Tätigkeiten angeordnet wurden.“

„80 Prozent Impfquote bei der Porr“
Die Bilanz: Bei der Porr habe man eine Impfquote von 80 Prozent erreicht. Die niedrigere Impfrate in der Branche führt Muchitsch auf den hohen Anteil an ausländischen Arbeitskräften zurück. „Gerade bei den Kolleginnen und Kollegen aus den Nachbarländern ist die Impfbereitschaft eine sehr, sehr geringe. Und das ist sicherlich ein wesentlicher Punkt dabei“, erklärte Muchitsch. Auch die Tatsache, dass bisher einige Corona-Impfstoffe, die in anderen Ländern (darunter vorwiegend Sputnik V und Sinovac, Anm.) verabreicht werden, im österreichischen Grünen Pass nicht anerkannt werden, spielen auch eine Rolle.

Landwirte mit „reduzierten Kontakten“
In der Landwirtschaftskammer kann man sich die niedrigere Quote nicht ganz erklären. Generalsekretär Ferdinand Lembacher meinte gegenüber dem „Morgenjournal“, es könnte damit zu tun haben, dass „manche Landwirte mit der Außenwelt nur sehr reduzierte Kontakte“ haben. Aus diesem Grund sei die Motivation zur Corona-Impfung „weniger stark ausgeprägt“. Grundsätzlich habe man aber in der Landwirtschafts „größtes Interesse“ daran habe, dass die Pandemie vorübergehe. Denn die Gastronomie und die Hotellerie seien große Abnehmer. Die Kammer versuche auf jeden Fall durch Information und „öffentliche Positionierung“ die Impfquote zu heben, hieß es.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele