Umbennung im Jahr 1940

„Nazi-Akt“: Ruf nach neuem Namen für Lehár-Theater

Oberösterreich
05.02.2022 10:00
In aller Munde ist in Bad Ischl derzeit das Lehár-Theater. Wie berichtet, wurde in einer Sondersitzung des Gemeinderats der Kauf des sanierungsbedürftigen Gebäudes durch die Stadt besiegelt. Für den Umbau sollen 19 Millionen € fließen. Geht es nach Grünen-Stadtrat Martin Schott soll auch ein neuer Name her. Grund: Nationalsozialisten haben das einstige Kur-Theater umbenannt.

Mit dem Namen Franz Lehár ist Bad Ischl eng verbunden. Ein Festival, der Traunkai oder das Theater tragen den Namen des berühmten Komponisten, der viele Jahre in der Kaiserstadt lebte.

Geht es nach Grünen-Stadtrat Martin Schott soll das Theater nach dem kürzlich beschlossenen Kauf durch die Stadt nicht mehr den Namen des Ischler Ehrenbürgers tragen: „Ich stelle eine Diskussion darüber in den Raum und will durch diesen Vorstoß auf keinen Fall Lehár in ein schlechtes Licht rücken. Aber 1940 haben die Nationalsozialisten das Kur-Theater umgetauft und sich dabei die Beliebtheit Lehárs zunutze gemacht, darüber sollte man diskutieren“, meint der 36-jährige Politiker, der in der Kaiserstadt für Klima, Wirtschaft und Tourismus zuständig ist. Auf einen neuen Namen will er sich nicht festlegen.

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Oberste Priorität hat jetzt die Renovierung. Danach kann man auch über den Namen diskutieren.

Ines Schiller, SPÖ-Bürgermeisterin

SPÖ-Bürgermeisterin Ines Schiller kann der Idee durchaus etwas abgewinnen: „Oberste Priorität hat aber jetzt die Renovierung des Theaters. Danach kann man auch über den Namen reden. Denn das Haus hat in der Vergangenheit schon viele Namen getragen.“ Walter Erla von der Liste Zukunft Ischl sieht keinen Grund für eine Namensänderung: „Der Name Franz Lehár ist eng mit Bad Ischl verbunden. Es würde für die Stadt ein großer Schaden entstehen, wenn man sich von diesem großen Komponisten distanziert.“

FP-Politiker Harald Kotschy spricht von einer lächerlichen Idee der Grünen: „Nicht alles, was in der Zeit passiert ist und mit den Verbrechen auch nichts zu tun hat, sollte umbenannt werden.“

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