Neue Spur

Mordverdächtiger Vater aus Nantes verschickte Briefe

Ausland
04.05.2011 17:18
Der des Mordes an seiner Familie verdächtige Franzose aus Nantes hat wenige Tage vor seinem Verschwinden seltsame Abschiedsbriefe an neun Freunde und Verwandte verschickt. Auch Xavier Dupont de Ligonnes' Schwester Christine bekam einen solchen Brief, wie ihr Rechtsanwalt am Mittwoch mitteilte.

Der mit internationalem Haftbefehl gesuchte Franzose habe darin behauptet, er sei ein Geheimagent und müsse sich mit seiner Familie in die USA absetzen, wo er in einem Prozess zu einem weltweit tätigen Drogenkartell aussage. Das Schreiben sei "rätselhaft und haarsträubend", sagte Rechtsanwalt Stephane Goldenstein, der auch die Mutter des Gesuchten vertritt.

Es sei nicht sicher, ob die Briefe wirklich von Dupont de Ligonnes stammten, denn sie seien maschinengeschrieben und nicht unterzeichnet. Ein Detail mache zudem stutzig, sagte der Anwalt: Das Schreiben an die Schwester enthalte keinen einzigen Rechtschreibfehler, während der verschwundene Familienvater in E-Mails durchaus Fehler gemacht habe. "Wenn ihr diese Zeilen lest, werden wir keine französischen Staatsbürger mehr sein, sondern amerikanische Einwohner", hieß es dem Anwalt zufolge in dem Brief.

Vater verschwunden, Familie ermordet
Die Spur des 50-jährigen Franzosen verlor sich am 15. April, nachdem er in einem Hotel in der Nähe der Autobahn in der Provence übernachtet hatte. Drei seiner Kinder und seine Frau waren zuletzt am 3. April gesehen worden, als sie zusammen mit dem Vater in einer Pizzeria Essen waren. Tags darauf besuchte der Vater mit seinem ältesten Sohn Thomas ein Restaurant nahe Angers, wo der Sohn studierte - da waren die Geschwister und die Mutter wahrscheinlich schon tot. Thomas kam am Abend des 5. April nach Nantes und starb vermutlich in der darauffolgenden Nacht.

Am 21. April fand die Polizei die Leichen der Frau und ihrer vier Kinder unter der Terrasse ihres Hauses in Nantes verscharrt. Den Ermittlern zufolge starben alle fünf durch mehrere gezielte Kopfschüsse - ebenso wie die beiden Hunde der Familie. Die Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden. Es handelte sich um ein Gewehr, wie Dupont de Ligonnes es von seinem Vater geerbt hatte und für das er im März Munition gekauft hatte.

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